Das Wissen, welches zuerst oder unmittelbar unser Gegenstand ist,
kann kein anderes sein als dasjenige,
welches selbst unmittelbares Wissen,
Wissen des Unmittelbaren oder Seienden ist.

Wir haben uns ebenso unmittelbar oder aufnehmend zu verhalten,
also nichts an ihm, wie es sich darbietet, zu verändern
und von dem Auffassen das Begreifen abzuhalten.


Der konkrete Inhalt der sinnlichen Gewißheit
läßt sie unmittelbar als die reichste Erkenntnis,
ja als eine Erkenntnis von unendlichem Reichtum erscheinen,
für welchen ebensowohl, wenn wir im Raume und in der Zeit,
als worin er sich ausbreitet, hinaus-,
als wenn wir uns ein Stück aus dieser Fülle nehmen
und durch Teilung in dasselbe hinein gehen,
keine Grenze zu finden ist.

Sie erscheint außerdem als die wahrhafteste;
denn sie hat von dem Gegenstande noch nichts weggelassen,
sondern ihn in seiner ganzen Vollständigkeit vor sich.

Diese Gewißheit aber gibt in der Tat sich selbst
für die abstrakteste und ärmste Wahrheit aus.

Sie sagt von dem, was sie weiß, nur dies aus: es ist;
und ihre Wahrheit enthält allein das Sein der Sache;
das Bewußtsein seinerseits ist in dieser Gewißheit nur als reines Ich;
oder Ich bin darin nur als reiner Dieser
und der Gegenstand ebenso nur als reines Dieses.

Ich, dieser, bin dieser Sache nicht darum gewiß,
weil Ich als Bewußtsein hierbei mich entwickelte
und mannigfaltig den Gedanken bewegte.

Auch nicht darum, weil die Sache, deren ich gewiß bin,
nach einer Menge unterschiedener ((82)) Beschaffenheiten
eine reiche Beziehung an ihr selbst
oder ein vielfaches Verhalten zu anderen wäre.

Beides geht die Wahrheit der sinnlichen Gewißheit nichts an;
weder Ich noch die Sache hat darin die Bedeutung
einer mannigfaltigen Vermittlung,
Ich nicht die Bedeutung eines mannigfaltigen Vorstellens oder Denkens,
noch die Sache die Bedeutung mannigfaltiger Beschaffenheiten,
sondern die Sache ist;
und sie ist, nur weil sie ist;
sie ist, dies ist dem sinnlichen Wissen das Wesentliche,
und dieses reine Sein oder diese einfache Unmittelbarkeit
macht ihre Wahrheit aus.

Ebenso ist die Gewißheit als Beziehung unmittelbare reine Beziehung;
das Bewußtsein ist Ich, weiter nichts, ein reiner Dieser;
der Einzelne weiß reines Dieses oder das Einzelne.


An dem reinen Sein aber, welches das Wesen dieser Gewißheit ausmacht
und welches sie als ihre Wahrheit aussagt,
spielt, wenn wir zusehen, noch vieles andere beiher.

Eine wirkliche sinnliche Gewißheit ist nicht nur diese reine Unmittelbarkeit,
sondern ein Beispiel derselben.

Unter den unzähligen dabei vorkommenden Unterschieden
finden wir allenthalben die Hauptverschiedenheit,
daß nämlich in ihr sogleich aus dem reinen Sein
die beiden schon genannten Diesen, ein Dieser als Ich
und ein Dieses als Gegenstand, herausfallen.

Reflektieren wir über diesen Unterschied, so ergibt sich,
daß weder das eine noch das andere nur unmittelbar,
in der sinnlichen Gewißheit ist,
sondern zugleich als vermittelt;
Ich habe die Gewißheit durch ein Anderes, nämlich die Sache;
und diese ist ebenso in der Gewißheit durch ein Anderes, nämlich durch Ich.


Diesen Unterschied des Wesens und des Beispiels,
der Unmittelbarkeit und der Vermittlung,
machen nicht nur wir,
sondern wir finden ihn an der sinnlichen Gewißheit selbst,
und in der Form, wie er an ihr ist,
nicht wie wir ihn soeben bestimmten, ist er aufzunehmen.

Es ist in ihr eines als das einfache unmittelbar Seiende
oder als das Wesen gesetzt, der Gegenstand,
das andere aber als das Unwesentliche und Vermittelte,
welches darin nicht an sich, sondern durch ein ((83)) Anderes ist,
Ich, ein Wissen, das den Gegenstand nur darum weiß, weil er ist,
und das sein oder auch nicht sein kann.

Der Gegenstand aber ist, das Wahre und das Wesen;
er ist, gleichgültig dagegen, ob er gewußt wird oder nicht;
er bleibt, wenn er auch nicht gewußt wird;
das Wissen aber ist nicht, wenn nicht der Gegenstand ist.


Der Gegenstand ist also zu betrachten, ob er in der Tat,
in der sinnlichen Gewißheit selbst, als solches Wesen ist,
für welches er von ihr ausgegeben wird;
ob dieser sein Begriff, Wesen zu sein,
dem entspricht, wie er in ihr vorhanden ist.

Wir haben zu dem Ende nicht über ihn zu reflektieren und nachzudenken,
was er in Wahrheit sein möchte,
sondern ihn nur zu betrachten, wie ihn die sinnliche Gewißheit an ihr hat.


Sie ist also selbst zu fragen: Was ist das Diese?

Nehmen wir es in der gedoppelten Gestalt seines Seins,
als das Jetzt und als das Hier,
so wird die Dialektik, die es an ihm hat,
eine so verständliche Form erhalten, als es selbst ist.

Auf die Frage: was ist das Jetzt? antworten wir also zum Beispiel:
das Jetzt ist die Nacht.

Um die Wahrheit dieser sinnlichen Gewißheit zu prüfen,
ist ein einfacher Versuch hinreichend.

Wir schreiben diese Wahrheit auf;
eine Wahrheit kann durch Aufschreiben nicht verlieren;
ebensowenig dadurch, daß wir sie aufbewahren.

Sehen wir jetzt, diesen Mittag, die aufgeschriebene Wahrheit wieder an,
so werden wir sagen müssen, daß sie schal geworden ist.


Das Jetzt, welches Nacht ist, wird aufbewahrt,
d. h. es wird behandelt als das, für was es ausgegeben wird, als ein Seiendes;
es erweist sich aber vielmehr als ein Nichtseiendes.

Das Jetzt selbst erhält sich wohl, aber als ein solches, das nicht Nacht ist;
ebenso erhält es sich gegen den Tag, der es jetzt ist, als ein solches,
das auch nicht Tag ist, oder als ein Negatives überhaupt.

Dieses sich erhaltende Jetzt ist daher nicht ein unmittelbares,
sondern ein vermitteltes;
denn es ist als ein bleibendes und sich erhaltendes dadurch bestimmt,
daß anderes, nämlich der Tag und die Nacht, nicht ist.

Dabei ist es eben noch so einfach als zuvor, Jetzt,
und in dieser Einfachheit ((84)) gleichgültig gegen das,
was noch bei ihm herspielt;
sowenig die Nacht und der Tag sein Sein ist,
ebensowohl ist es auch Tag und Nacht;
es ist durch dies sein Anderssein gar nicht affiziert.

Ein solches Einfaches, das durch Negation ist, weder Dieses noch Jenes,
ein Nichtdieses, und ebenso gleichgültig, auch Dieses wie Jenes zu sein,
nennen wir ein Allgemeines;
das Allgemeine ist also in der Tat das Wahre der sinnlichen Gewißheit.


Als ein Allgemeines sprechen wir auch das Sinnliche aus;
was wir sagen, ist:

Dieses, d. h. das allgemeine Diese, oder: es ist;
d. h. das Sein überhaupt.

Wir stellen uns dabei freilich nicht das allgemeine Diese
oder das Sein überhaupt vor,
aber wir sprechen das Allgemeine aus;
oder wir sprechen schlechthin nicht,
wie wir es in dieser sinnlichen Gewißheit meinen.

Die Sprache aber ist, wie wir sehen, das Wahrhaftere;
in ihr widerlegen wir selbst unmittelbar unsere Meinung;
und da das Allgemeine das Wahre der sinnlichen Gewißheit ist
und die Sprache nur dieses Wahre ausdrückt, so ist es gar nicht möglich,
daß wir ein sinnliches Sein, das wir meinen, je sagen können.


Es wird derselbe Fall sein mit der anderen Form des Dieses, mit dem Hier.

Das Hier ist z. B. der Baum.

Ich wende mich um, so ist diese Wahrheit verschwunden
und hat sich in die entgegengesetzte verkehrt:

Das Hier ist nicht ein Baum, sondern vielmehr ein Haus.

Das Hier selbst verschwindet nicht;
sondern es ist bleibend im Verschwinden des Hauses, Baumes usf.
und gleichgültig, Haus, Baum zu sein.

Das Dieses zeigt sich also wieder als vermittelte Einfachheit
oder als Allgemeinheit.


Dieser sinnlichen Gewißheit, indem sie an ihr selbst
das Allgemeine als die Wahrheit ihres Gegenstandes erweist,
bleibt also das reine Sein als ihr Wesen,
aber nicht als Unmittelbares,
sondern [als] ein solches,
dem die Negation und Vermittlung wesentlich ist,
hiermit nicht als das, was wir unter dem Sein meinen,
sondern das Sein mit der Bestimmung,
daß es die Abstraktion oder das rein Allgemeine ((85)) ist;
und unsere Meinung,
für welche das Wahre der sinnlichen Gewißheit nicht das Allgemeine ist,
bleibt allein diesem leeren oder gleichgültigen Jetzt und Hier
gegenüber noch übrig.


Vergleichen wir das Verhältnis,
in welchem das Wissen und der Gegenstand zuerst auftrat,
mit dem Verhältnisse derselben,
wie sie in diesem Resultate zu stehen kommen,
so hat es sich umgekehrt.

Der Gegenstand, der das Wesentliche sein sollte,
ist nun das Unwesentliche der sinnlichen Gewißheit;
denn das Allgemeine, zu dem er geworden ist,
ist nicht mehr ein solches, wie er für sie wesentlich sein sollte,
sondern sie ist jetzt in dem Entgegengesetzten, nämlich in dem Wissen,
das vorher das Unwesentliche war, vorhanden.

Ihre Wahrheit ist in dem Gegenstande als meinem Gegenstande
oder im Meinen;
er ist, weil Ich von ihm weiß.

Die sinnliche Gewißheit ist also zwar aus dem Gegenstande vertrieben,
aber dadurch noch nicht aufgehoben,
sondern nur in das Ich zurückgedrängt;
es ist zu sehen, was uns die Erfahrung über diese ihre Realität zeigt.


Die Kraft ihrer Wahrheit liegt also nun im Ich,
in der Unmittelbarkeit meines Sehens, Hörens usf.;
das Verschwinden des einzelnen Jetzt und Hier, das wir meinen,
wird dadurch abgehalten, daß Ich sie festhalte.

Das Jetzt ist Tag, weil Ich ihn sehe; das Hier ein Baum, eben darum.

Die sinnliche Gewißheit erfährt aber in diesem Verhältnisse
dieselbe Dialektik an ihr als in dem vorigen.

Ich, dieser, sehe den Baum und behaupte den Baum als das Hier;
ein anderer Ich sieht aber das Haus und behauptet,
das Hier sei nicht ein Baum, sondern vielmehr ein Haus.

Beide Wahrheiten haben dieselbe Beglaubigung,
nämlich die Unmittelbarkeit des Sehens
und die Sicherheit und Versicherung beider über ihr Wissen;
die eine verschwindet aber in der anderen.


Was darin nicht verschwindet, ist Ich, als Allgemeines,
dessen Sehen weder ein Sehen des Baums noch dieses Hauses,
sondern ein einfaches Sehen ist, das,
durch die Negation dieses Hauses usf. vermittelt,
darin ebenso einfach und gleichgültig ((86)) gegen das,
was noch beiherspielt, gegen das Haus, den Baum ist.

Ich ist nur allgemeines, wie Jetzt, Hier oder Dieses überhaupt;
ich meine wohl einen einzelnen Ich,
aber sowenig ich das, was ich bei Jetzt, Hier meine, sagen kann,
sowenig bei Ich.

Indem ich sage: dieses Hier, Jetzt oder ein Einzelnes,
sage ich: alle Diese, alle Hier, Jetzt, Einzelne;
ebenso, indem ich sage: Ich, dieser einzelne Ich,
sage ich überhaupt: alle Ich;
jeder ist das, was ich sage: Ich, dieser einzelne Ich.

Wenn der Wissenschaft diese Forderung als ihr Probierstein,
auf dem sie schlechthin nicht aushalten könnte,
vorgelegt wird,
ein sogenanntes dieses Ding oder einen diesen Menschen
zu deduzieren, konstruieren, a priori zu finden,
oder wie man dies ausdrücken will,
so ist billig, daß die Forderung sage,
welches dieses Ding oder welchen diesen Ich sie meine;
aber dies zu sagen ist unmöglich.


Die sinnliche Gewißheit erfährt also,
daß ihr Wesen weder in dem Gegenstande noch in dem Ich
und die Unmittelbarkeit weder eine Unmittelbarkeit
des einen noch des anderen ist;
denn an beiden ist das, was Ich meine, vielmehr ein Unwesentliches,
und der Gegenstand und Ich sind Allgemeine,
in welchen dasjenige Jetzt und Hier und Ich, das ich meine,
nicht bestehen bleibt oder ist.

Wir kommen hierdurch dahin,
das Ganze der sinnlichen Gewißheit selbst als ihr Wesen zu setzen,
nicht mehr nur ein Moment derselben,
wie in den beiden Fällen geschehen ist,
worin zuerst der dem Ich entgegengesetzte Gegenstand,
dann Ich ihre Realität sein sollte.

Es ist also nur die ganze sinnliche Gewißheit selbst,
welche an ihr als Unmittelbarkeit festhält
und hierdurch alle Entgegensetzung, die im vorherigen stattfand,
aus sich ausschließt.


Diese reine Unmittelbarkeit geht also das Anderssein des Hier als Baums,
welches in ein Hier, das Nichtbaum ist,
das Anderssein des Jetzt als Tages, das in ein Jetzt, das Nacht ist, übergeht,
oder ein anderes Ich, dem etwas anderes Gegenstand ist,
nichts mehr an.

Ihre Wahrheit erhält sich als sich selbst gleichbleibende Beziehung,
die zwischen dem Ich ((87)) und dem Gegenstande
keinen Unterschied der Wesentlichkeit und Unwesentlichkeit macht
und in die daher auch überhaupt kein Unterschied eindringen kann.

Ich, dieser, behaupte also das Hier als Baum und wende mich nicht um,
so daß mir das Hier zu einem Nichtbaum würde;
ich nehme auch keine Notiz davon,
daß ein anderer Ich das Hier als Nichtbaum sieht
oder daß Ich selbst ein anderes Mal das Hier als Nichtbaum,
das Jetzt als Nichttag nehme,
sondern Ich bin reines Anschauen;
Ich für mich bleibe dabei: das Jetzt ist Tag,
oder auch dabei: das Hier ist Baum,
vergleiche auch nicht das Hier und Jetzt selbst miteinander,
sondern Ich halte an einer unmittelbaren Beziehung fest:
das Jetzt ist Tag.


Da hiermit diese Gewißheit nicht mehr herzutreten will,
wenn wir sie auf ein Jetzt, das Nacht ist,
oder auf einen Ich, dem es Nacht ist, aufmerksam machen,
so treten wir zu ihr hinzu und lassen uns das Jetzt zeigen,
das behauptet wird.

Zeigen müssen wir es uns lassen,
denn die Wahrheit dieser unmittelbaren Beziehung
ist die Wahrheit dieses Ich,
der sich auf ein Jetzt oder ein Hier einschränkt.

Würden wir nachher diese Wahrheit vornehmen oder entfernt davon stehen,
so hätte sie gar keine Bedeutung;
denn wir höben die Unmittelbarkeit auf, die ihr wesentlich ist.

Wir müssen daher in denselben Punkt der Zeit oder des Raums eintreten,
sie uns zeigen, d. h. uns zu demselben diesen Ich,
welches das gewiß Wissende ist,
machen lassen.

Sehen wir also, wie das Unmittelbare beschaffen ist,
das uns aufgezeigt wird.


Es wird das Jetzt gezeigt, dieses Jetzt.

Jetzt; es hat schon aufgehört zu sein, indem es gezeigt wird;
das Jetzt, das ist, ist ein anderes als das gezeigte,
und wir sehen, daß das Jetzt eben dieses ist,
indem es ist, schon nicht mehr zu sein.

Das Jetzt, wie es uns gezeigt wird, ist es ein gewesenes,
und dies ist seine Wahrheit;
es hat nicht die Wahrheit des Seins.

Es ist also doch dies wahr, daß es gewesen ist.

Aber was gewesen ist, ist in der Tat kein Wesen;
es ist nicht, und um das Sein war es zu tun. ((88))
 

Wir sehen also in diesem Aufzeigen nur eine Bewegung
und folgenden Verlauf derselben:

1. Ich zeige das Jetzt auf, es ist als das Wahre behauptet;
ich zeige es aber als Gewesenes oder als ein Aufgehobenes,
hebe die erste Wahrheit auf, und
2. Jetzt behaupte ich als die zweite Wahrheit,
daß es gewesen, aufgehoben ist.

3. Aber das Gewesene ist nicht;
ich hebe das Gewesen- oder Aufgehobensein, die zweite Wahrheit auf,
negiere damit die Negation des Jetzt
und kehre so zur ersten Behauptung zurück, daß Jetzt ist.

Das Jetzt und das Aufzeigen des Jetzt ist also so beschaffen,
daß weder das Jetzt noch das Aufzeigen des Jetzt
ein unmittelbares Einfaches ist,
sondern eine Bewegung, welche verschiedene Momente an ihr hat;
es wird Dieses gesetzt, es wird aber vielmehr ein Anderes gesetzt,
oder das Diese wird aufgehoben:
und dieses Anderssein oder Aufheben des ersten wird selbst wieder aufgehoben
und so zu dem ersten zurückgekehrt.

Aber dieses in sich reflektierte erste ist nicht ganz genau dasselbe,
was es zuerst, nämlich ein Unmittelbares, war;
sondern es ist eben ein in sich Reflektiertes oder Einfaches,
welches im Anderssein bleibt, was es ist:
ein Jetzt, welches absolut viele Jetzt ist;
und dies ist das wahrhafte Jetzt, das Jetzt als einfacher Tag,
das viele Jetzt in sich hat, Stunden;
ein solches Jetzt, eine Stunde, ist ebenso viele Minuten
und diese Jetzt gleichfalls viele Jetzt usf.

- Das Aufzeigen ist also selbst die Bewegung,
welche es ausspricht, was das Jetzt in Wahrheit ist,
nämlich ein Resultat oder eine Vielheit von Jetzt zusammengefaßt;
und das Aufzeigen ist das Erfahren, daß Jetzt Allgemeines ist.


Das aufgezeigte Hier, das ich festhalte, ist ebenso ein dieses Hier,
das in der Tat nicht dieses Hier, sondern ein Vorn und Hinten,
ein Oben und Unten, ein Rechts und Links ist.

Das Oben ist selbst ebenso dieses vielfache Anderssein in oben, unten usf.

Das Hier, welches aufgezeigt werden sollte, verschwindet in anderen Hier,
aber diese verschwinden ebenso; ((89))
das Aufgezeigte, Festgehaltene und Bleibende ist ein negatives Dieses,
das nur so ist, indem die Hier, wie sie sollen, genommen werden,
aber darin sich aufheben;
es ist eine einfache Komplexion vieler Hier.

Das Hier, das gemeint wird, wäre der Punkt;
er ist aber nicht;
sondern indem er als seiend aufgezeigt wird,
zeigt sich das Aufzeigen, nicht unmittelbares Wissen,
sondern eine Bewegung von dem gemeinten Hier aus
durch viele Hier in das allgemeine Hier zu sein,
welches, wie der Tag eine einfache Vielheit der Jetzt,
so eine einfache Vielheit der Hier ist.


Es erhellt, daß die Dialektik der sinnlichen Gewißheit
nichts anderes als die einfache Geschichte ihrer Bewegung
oder ihrer Erfahrung und die sinnliche Gewißheit selbst
nichts anderes als nur diese Geschichte ist.

Das natürliche Bewußtsein geht deswegen auch zu diesem Resultate,
was an ihr das Wahre ist, immer selbst fort
und macht die Erfahrung darüber,
aber vergißt es nur ebenso immer wieder
und fängt die Bewegung von vorne an.

Es ist daher zu verwundern,
wenn gegen diese Erfahrung als allgemeine Erfahrung,
auch als philosophische Behauptung
und gar als Resultat des Skeptizismus aufgestellt wird,
die Realität oder das Sein von äußeren Dingen als diesen oder sinnlichen
habe absolute Wahrheit für das Bewußtsein;
eine solche Behauptung weiß zugleich nicht, was sie spricht,
weiß nicht, daß sie das Gegenteil von dem sagt, was sie sagen will.

Die Wahrheit des sinnlichen Diesen für das Bewußtsein
soll allgemeine Erfahrung sein;
vielmehr ist das Gegenteil allgemeine Erfahrung;
jedes Bewußtsein hebt eine solche Wahrheit,
wie z. B. das Hier ist ein Baum oder das Jetzt ist Mittag,
selbst wieder auf und spricht das Gegenteil aus:
das Hier ist nicht ein Baum, sondern ein Haus;
und was in dieser die erste aufhebenden Behauptung
wieder eine ebensolche Behauptung eines sinnlichen Diesen ist,
hebt es sofort ebenso auf;
und [es] wird in aller sinnlichen Gewißheit
in Wahrheit nur dies erfahren, was wir gesehen haben,
das Dieses nämlich als ein Allgemeines,
das Gegenteil dessen,
was jene Behauptung ((90)) allgemeine Erfahrung zu sein versichert.

- Bei dieser Berufung auf die allgemeine Erfahrung kann es erlaubt sein,
die Rücksicht auf das Praktische zu antizipieren.

In dieser Rücksicht kann denjenigen, welche jene Wahrheit und Gewißheit
der Realität der sinnlichen Gegenstände behaupten, gesagt werden,
daß sie in die unterste Schule der Weisheit,
nämlich in die alten Eleusinischen Mysterien der Ceres und des Bacchus
zurückzuweisen sind
und das Geheimnis des Essens des Brotes und des Trinkens des Weines
erst zu lernen haben;
denn der in diese Geheimnisse Eingeweihte
gelangt nicht nur zum Zweifel an dem Sein der sinnlichen Dinge,
sondern zur Verzweiflung an ihm
und vollbringt in ihnen teils selbst ihre Nichtigkeit,
teils sieht er sie vollbringen.

Auch die Tiere sind nicht von dieser Weisheit ausgeschlossen,
sondern erweisen sich vielmehr, am tiefsten in sie eingeweiht zu sein;
denn sie bleiben nicht vor den sinnlichen Dingen als an sich seienden stehen,
sondern verzweifelnd an dieser Realität
und in der völligen Gewißheit ihrer Nichtigkeit
langen sie ohne weiteres zu und zehren sie auf;
und die ganze Natur feiert wie sie diese offenbaren Mysterien,
welche es lehren, was die Wahrheit der sinnlichen Dinge ist.


Die, welche solche Behauptung aufstellen, sagen aber,
gemäß vorhergehenden Bemerkungen,
auch selbst unmittelbar das Gegenteil dessen, was sie meinen,
- eine Erscheinung, die vielleicht am fähigsten ist,
zum Nachdenken über die Natur der sinnlichen Gewißheit zu bringen.

Sie sprechen von dem Dasein äußerer Gegenstände,
welche, noch genauer, als wirkliche, absolut einzelne,
ganz persönliche, individuelle Dinge,
deren jedes seines absolut gleichen nicht mehr hat,
bestimmt werden können;
dies Dasein habe absolute Gewißheit und Wahrheit.

Sie meinen dieses Stück Papier, worauf ich dies schreibe
oder vielmehr geschrieben habe;
aber was sie meinen, sagen sie nicht.

Wenn sie wirklich dieses Stück Papier, das sie meinen, sagen wollten,
und sie wollten sagen,
so ist dies unmöglich, weil das sinnliche Diese, das gemeint wird,
der Sprache, die dem Bewußtsein, dem an ((91)) sich Allgemeinen angehört,
unerreichbar ist.

Unter dem wirklichen Versuche, es zu sagen, würde es daher vermodern;
die seine Beschreibung angefangen, könnten sie nicht vollenden,
sondern müßten sie anderen überlassen,
welche von einem Dinge zu sprechen, das nicht ist,
zuletzt selbst eingestehen würden.

Sie meinen also wohl dieses Stück Papier,
das hier ein ganz anderes als das obige ist;
aber sie sprechen wirkliche Dinge, äußere oder sinnliche Gegenstände,
absolut einzelne Wesen usf.,
d. h. sie sagen von ihnen nur das Allgemeine;
daher, was das Unaussprechliche genannt wird,
nichts anderes ist als das Unwahre, Unvernünftige, bloß Gemeinte.

- Wird von etwas weiter nichts gesagt,
als daß es ein wirkliches Ding, ein äußerer Gegenstand ist,
so ist es nur als das Allerallgemeinste
und damit vielmehr seine Gleichheit mit allem
als die Unterschiedenheit ausgesprochen.

Sage ich: ein einzelnes Ding,
so sage ich es vielmehr ebenso als ganz Allgemeines,
denn alle sind ein einzelnes Ding;
und gleichfalls dieses Ding ist alles, was man will.

Genauer bezeichnet, als dieses Stück Papier,
so ist alles und jedes Papier ein dieses Stück Papier,
und ich habe nur immer das Allgemeine gesagt.

Will ich aber dem Sprechen,
welches die göttliche Natur hat, die Meinung unmittelbar zu verkehren,
zu etwas anderem zu machen
und so sie gar nicht zum Worte kommen zu lassen,
dadurch nachhelfen, daß ich dies Stück Papier aufzeige,
so mache ich die Erfahrung,
was die Wahrheit der sinnlichen Gewißheit in der Tat ist:
ich zeige es auf als ein Hier, das ein Hier anderer Hier
oder an ihm selbst ein einfaches Zusammen vieler Hier,
d. h. ein Allgemeines ist;
ich nehme so es auf, wie es in Wahrheit ist,
und statt ein Unmittelbares zu wissen, nehme ich wahr. ((92))




II. Die Wahrnehmung oder das Ding und die Täuschung



Die unmittelbare Gewißheit nimmt sich nicht das Wahre,
denn ihre Wahrheit ist das Allgemeine;
sie aber will das Diese nehmen.

Die Wahrnehmung nimmt hingegen das, was ihr das Seiende ist,
als Allgemeines.

Wie die Allgemeinheit ihr Prinzip überhaupt,
so sind auch ihre in ihr unmittelbar sich unterscheidenden Momente,
Ich ein allgemeines und der Gegenstand ein allgemeiner.

Jenes Prinzip ist uns entstanden
und unser Aufnehmen der Wahrnehmung
daher nicht mehr ein erscheinendes Aufnehmen,
wie [das] der sinnlichen Gewißheit, sondern ein notwendiges.

In dem Entstehen des Prinzips sind zugleich die beiden Momente,
die an ihrer Erscheinung nur herausfallen, geworden;
das eine nämlich die Bewegung des Aufzeigens,
das andere dieselbe Bewegung, aber als Einfaches;
jenes das Wahrnehmen, dies der Gegenstand.

Der Gegenstand ist dem Wesen nach dasselbe, was die Bewegung ist,
sie die Entfaltung und Unterscheidung der Momente,
er das Zusammengefaßtsein derselben.

Für uns oder an sich ist das Allgemeine als Prinzip das Wesen der Wahrnehmung,
und gegen diese Abstraktion [sind] die beiden unterschiedenen,
das Wahrnehmende und das Wahrgenommene, das Unwesentliche.

Aber in der Tat, weil beide selbst das Allgemeine oder das Wesen sind,
sind sie beide wesentlich;
indem sie aber sich als entgegengesetzte aufeinander beziehen,
so kann in der Beziehung nur das eine das Wesentliche sein,
und der Unterschied des Wesentlichen und Unwesentlichen
muss sich an sie verteilen.

Das eine als das Einfache bestimmt, der Gegenstand, ist das Wesen,
gleichgültig dagegen, ob er wahrgenommen wird oder nicht;
das Wahrnehmen aber als die Bewegung ist das Unbeständige,
das sein kann oder auch nicht, und das Unwesentliche.


Dieser Gegenstand ist nun näher zu bestimmen
und diese Bestimmung aus dem Resultate, das sich ergeben,
kurz zu ((93)) entwickeln;
die ausgeführtere Entwicklung gehört nicht hierher.

Da sein Prinzip, das Allgemeine, in seiner Einfachheit ein vermitteltes ist,
so muss er dies als seine Natur an ihm ausdrücken;
er zeigt sich dadurch als das Ding von vielen Eigenschaften.

Der Reichtum des sinnlichen Wissens gehört der Wahrnehmung,
nicht der unmittelbaren Gewißheit an,
an der er nur das Beiherspielende war;
denn nur jene hat die Negation,
den Unterschied oder die Mannigfaltigkeit an ihrem Wesen.


Das Dieses ist also gesetzt als nicht dieses oder als aufgehoben,
und damit nicht Nichts, sondern ein bestimmtes  Nichts
oder ein Nichts von einem Inhalte, nämlich dem Diesen.

Das Sinnliche ist hierdurch selbst noch vorhanden,
aber nicht, wie es in der unmittelbaren Gewißheit sein sollte,
als das gemeinte Einzelne, sondern als Allgemeines
oder als das, was sich als Eigenschaft bestimmen wird.

Das Aufheben stellt seine wahrhafte gedoppelte Bedeutung dar,
welche wir an dem Negativen gesehen haben;
es ist ein Negieren und ein Aufbewahren zugleich;
das Nichts, als Nichts des Diesen, bewahrt die Unmittelbarkeit auf
und ist selbst sinnlich, aber eine allgemeine Unmittelbarkeit.

- Das Sein aber ist ein Allgemeines dadurch,
daß es die Vermittlung oder das Negative an ihm hat;
indem es dies an seiner Unmittelbarkeit ausdrückt,
ist es eine unterschiedene, bestimmte Eigenschaft.

Damit sind zugleich viele solche Eigenschaften,
eine die negative der andern, gesetzt.

Indem sie in der Einfachheit des Allgemeinen ausgedrückt sind,
beziehen sich diese Bestimmtheiten,
die eigentlich erst durch eine ferner hinzukommende Bestimmung
Eigenschaften sind, auf sich selbst, sind gleichgültig gegeneinander,
jede für sich, frei von der anderen.

Die einfache sich selbst gleiche Allgemeinheit selbst aber
ist wieder von diesen ihren Bestimmtheiten unterschieden und frei;
sie ist das reine Sichaufsichbeziehen oder das Medium,
worin diese Bestimmtheiten alle sind,
sich also in ihr als in einer einfachen Einheit durchdringen,
ohne sich aber zu berühren;
denn eben durch die Teilnahme an dieser Allgemeinheit
sind ((94)) sie gleichgültig für sich.

- Dies abstrakte allgemeine Medium,
das die Dingheit überhaupt oder das reine Wesen genannt werden kann,
ist nichts anderes als das Hier und Jetzt, wie es sich erwiesen hat,
nämlich als ein einfaches Zusammen von vielen;
aber die vielen sind in ihrer Bestimmtheit selbst einfach Allgemeine.

Dies Salz ist einfaches Hier und zugleich vielfach;
es ist weiß und auch scharf, auch kubisch gestaltet,
auch von bestimmter Schwere usw.

Alle diese vielen Eigenschaften sind in einem einfachen Hier,
worin sie sich also durchdringen;
keine hat ein anderes Hier als die andere,
sondern jede ist allenthalten [?] in demselben, worin die andere ist;
und zugleich, ohne durch verschiedene Hier geschieden zu sein,
affizieren sie sich in dieser Durchdringung nicht;
das Weiße affiziert oder verändert das Kubische nicht,
beide nicht das Scharfe usw.,
sondern da jede selbst einfaches Sichaufsichbeziehen ist,
läßt sie die anderen ruhig
und bezieht sich nur durch das gleichgültige Auch auf sie.

Dieses Auch ist also das reine Allgemeine selbst oder das Medium,
die sie so zusammenfassende Dingheit.


In diesem Verhältnisse, das sich ergeben hat, ist nur erst
der Charakter der positiven Allgemeinheit beobachtet und entwickelt;
es bietet sich aber noch eine Seite dar,
welche auch hereingenommen werden muß.

Nämlich wenn die vielen bestimmten Eigenschaften
schlechterdings gleichgültig wären
und sich durchaus nur auf sich selbst bezögen,
so wären sie keine bestimmten;
denn sie sind dies nur, insofern sie sich unterscheiden
und sich auf andere als entgegengesetzte beziehen.

Nach dieser Entgegensetzung aber können sie nicht
in der einfachen Einheit ihres Mediums zusammen sein,
die ihnen ebenso wesentlich ist als die Negation;
die Unterscheidung derselben, insofern sie nicht eine gleichgültige,
sondern ausschließende, Anderes negierende ist,
fällt also außer diesem einfachen Medium;
und dieses ist daher nicht nur ein Auch, gleichgültige Einheit,
sondern auch Eins, ausschließende Einheit.

- Das Eins ist das Moment der Negation, wie es selbst
auf eine einfache Weise sich auf sich ((95)) bezieht und Anderes ausschließt
und wodurch die Dingheit als Ding bestimmt ist.

An der Eigenschaft ist die Negation als Bestimmtheit,
die unmittelbar eins ist mit der Unmittelbarkeit des Seins,
welche durch diese Einheit mit der Negation Allgemeinheit ist;
als Eins aber ist sie, wie sie von dieser Einheit mit dem Gegenteil befreit
und an und für sich selbst ist.


In diesen Momenten zusammen ist das Ding
als das Wahre der Wahrnehmung vollendet,
soweit es nötig ist, es hier zu entwickeln.

Es ist ) die gleichgültige passive Allgemeinheit,
das Auch der vielen Eigenschaften oder vielmehr Materien,
ß) die Negation ebenso als einfach, oder das Eins,
das ausschließen entgegengesetzter Eigenschaften, und
y) die vielen Eigenschaften selbst, die Beziehung der zwei ersten Momente,
die Negation, wie sie sich auf das gleichgültige Element bezieht
und sich darin als eine Menge von Unterschieden ausbreitet;
der Punkt der Einzelheit in dem Medium des Bestehens
in die Vielheit ausstrahlend.

Nach der Seite, daß diese Unterschiede dem gleichgültigen Medium angehören,
sind sie selbst allgemein, beziehen sich nur auf sich und affizieren sich nicht;
nach der Seite aber, daß sie der negativen Einheit angehören,
sind sie zugleich ausschließend,
haben aber diese entgegengesetzte Beziehung notwendig an Eigenschaften,
die aus ihrem Auch entfernt sind.

Die sinnliche Allgemeinheit
oder die unmittelbare Einheit des Seins und des  Negativen
ist erst so Eigenschaft, insofern das Eins
und die reine Allgemeinheit aus ihr entwickelt
und voneinander unterschieden sind
und sie diese miteinander zusammenschließt;
diese Beziehung derselben auf die reinen wesentlichen Momente
vollendet erst das Ding.


So ist nun das Ding der Wahrnehmung beschaffen;
und das Bewußtsein ist als Wahrnehmendes bestimmt,
insofern dies Ding sein Gegenstand ist;
es hat ihn nur zu nehmen und sich als reines Auffassen zu verhalten;
was sich ihm dadurch ergibt, ist das Wahre.

Wenn es selbst bei diesem Nehmen etwas ((96)) täte,
würde es durch solches Hinzusetzen oder Weglassen die Wahrheit verändern.

Indem der Gegenstand das Wahre und Allgemeine, sich selbst Gleiche,
das Bewußtsein sich aber das Veränderliche und Unwesentliche ist,
kann es ihm geschehen, daß es den Gegenstand unrichtig auffaßt
und sich täuscht.

Das Wahrnehmende hat das Bewußtsein der Möglichkeit der Täuschung;
denn in der Allgemeinheit, welche das Prinzip ist,
ist das Anderssein selbst unmittelbar für es, aber als das Nichtige, Aufgehobene.

Sein Kriterium der Wahrheit ist daher die Sichselbstgleichheit,
und sein Verhalten als sich selbst gleiches aufzufassen.

Indem zugleich das Verschiedene für es ist,
ist es ein Beziehen der verschiedenen Momente seines Auffassens aufeinander;
wenn sich aber in dieser Vergleichung eine Ungleichheit hervortut,
so ist dies nicht eine Unwahrheit des Gegenstandes,
denn er ist das sich selbst Gleiche, sondern des Wahrnehmens.


Sehen wir nun zu, welche Erfahrung das Bewußtsein
in seinem wirklichen Wahrnehmen macht.

Sie ist für uns in der soeben gegebenen Entwicklung des Gegenstandes
und des Verhaltens des Bewußtseins zu ihm schon enthalten
und wird nur die Entwicklung der darin vorhandenen Widersprüche sein.

- Der Gegenstand, den ich aufnehme, bietet sich als rein Einer dar;
auch werde ich die Eigenschaft an ihm gewahr, die allgemein ist,
dadurch aber über die Einzelheit hinausgeht.

Das erste Sein des gegenständlichen Wesens als eines Einen
war also nicht sein wahres Sein;
da er das Wahre ist, fällt die Unwahrheit in mich,
und das Auffassen war nicht richtig.

Ich muss um der Allgemeinheit der Eigenschaft willen
das gegenständliche Wesen vielmehr als eine Gemeinschaft überhaupt nehmen.

Ich nehme nun ferner die Eigenschaft wahr als bestimmte,
Anderem entgegengesetzte und es ausschließende.

Ich faßte das gegenständliche Wesen also in der Tat nicht richtig auf,
als ich es als eine Gemeinschaft mit anderen oder als die Kontinuität bestimmte,
und muss vielmehr um der Bestimmtheit der Eigenschaft willen
die Kontinuität trennen und es als ausschließendes Eins setzen. ((97))

An dem getrennten Eins finde ich viele solche Eigenschaften,
die einander nicht affizieren, sondern gleichgültig gegeneinander sind;
ich nahm den Gegenstand also nicht richtig wahr,
als ich ihn als ein Ausschließendes auffaßte,
sondern er ist, wie vorhin nur Kontinuität überhaupt,
so jetzt ein allgemeines gemeinschaftliches Medium,
worin viele Eigenschaften als sinnliche Allgemeinheiten, jede für sich ist
und als bestimmte die anderen ausschließt.

Das Einfache und Wahre, das ich wahrnehme,
ist aber hiermit auch nicht ein allgemeines Medium,
sondern die einzelne Eigenschaft für sich,
die aber so weder Eigenschaft noch ein bestimmtes Sein ist;
denn sie ist nun weder an einem Eins noch in Beziehung auf andere.

Eigenschaft ist sie aber nur am Eins und bestimmt nur in Beziehung auf andere.

Sie bleibt als dies reine Sichaufsichselbstbeziehen nur sinnliches Sein überhaupt,
da sie den Charakter der Negativität nicht mehr an ihr hat;
und das Bewußtsein, für welches jetzt ein sinnliches Sein ist,
ist nur ein Meinen, d. h. es ist aus dem Wahrnehmen ganz heraus
und in sich zurückgegangen.

Allein das sinnliche Sein und Meinen geht selbst in das Wahrnehmen über;
ich bin zu dem Anfang zurückgeworfen und wieder in denselben,
sich in jedem Momente und als Ganzes aufhebenden Kreislauf hineingerissen.


Das Bewußtsein durchläuft ihn also notwendig wieder,
aber zugleich nicht auf dieselbe Weise wie das erstemal.

Es hat nämlich die Erfahrung über das Wahrnehmen gemacht,
daß das Resultat und das Wahre desselben seine Auflösung
oder die Reflexion in sich selbst aus dem Wahren ist.

Es hat sich hiermit für das Bewußtsein bestimmt,
wie sein Wahrnehmen wesentlich beschaffen ist,
nämlich nicht ein einfaches reines Auffassen,
sondern in seinem Auffassen zugleich aus dem Wahren heraus
in sich reflektiert zu sein.

Diese Rückkehr des Bewußtseins in sich selbst,
die sich in das reine Auffassen unmittelbar
- denn sie hat sich als dem Wahrnehmen wesentlich gezeigt - einmischt,
verändert das Wahre.

Das Bewußtsein erkennt diese Seite zugleich als die seinige
und ((98)) nimmt sie auf sich,
wodurch es also den wahren Gegenstand rein erhalten wird.

- Es ist hiermit jetzt, wie es bei der sinnlichen Gewißheit geschah,
an dem Wahrnehmen die Seite vorhanden,
daß das Bewußtsein in sich zurückgedrängt wird,
aber zunächst nicht in dem Sinne, in welchem dies bei jener der Fall war,
als ob in es die Wahrheit des Wahrnehmens fiele;
sondern vielmehr erkennt es, daß die Unwahrheit, die darin vorkommt,
in es fällt.

Durch diese Erkenntnis aber ist es zugleich fähig, sie aufzuheben;
es unterscheidet sein Auffassen des Wahren
von der Unwahrheit seines Wahrnehmens, korrigiert diese,
und insofern es diese Berichtigung selbst vornimmt,
fällt allerdings die Wahrheit, als Wahrheit des Wahrnehmens, in dasselbe.

Das Verhalten des Bewußtseins, das nunmehr zu betrachten ist,
ist also so beschaffen, daß es nicht mehr bloß wahrnimmt,
sondern auch seiner Reflexion-in-sich bewußt ist
und diese von der einfachen Auffassung selbst abtrennt.


Ich werde also zuerst des Dings als Eines gewahr
und habe es in dieser wahren Bestimmung festzuhalten;
wenn in der Bewegung des Wahrnehmens
etwas dem Widersprechendes vorkommt,
so ist dies als meine Reflexion zu erkennen.

Es kommen nun in der Wahrnehmung auch verschiedene Eigenschaften vor,
welche Eigenschaften des Dings zu sein scheinen;
allein das Ding ist Eins,
und von dieser Verschiedenheit, wodurch es aufhörte, Eins zu sein,
sind wir uns bewußt, daß sie in uns fällt.

Dies Ding ist also in der Tat nur weiß, an unser Auge gebracht,
scharf auch, an unsere Zunge, auch kubisch, an unser Gefühl usf.

Die gänzliche Verschiedenheit dieser Seiten
nehmen wir nicht aus dem Dinge, sondern aus uns;
sie fallen uns an unserem von der Zunge ganz unterschiedenen Auge usf.
so auseinander.

Wir sind somit das allgemeine Medium,
worin solche Momente sich absondern und für sich sind.

Hierdurch also, daß wir die Bestimmtheit, allgemeines Medium zu sein,
als unsere Reflexion betrachten,((99))
erhalten wir die Sichselbstgleichheit und Wahrheit des Dinges, Eins zu sein.


Diese verschiedenen Seiten, welche das Bewußtsein auf sich nimmt,
sind aber, jede so für sich, als in dem allgemeinen Medium sich befindend
betrachtet, bestimmt;
das Weiße ist nur in Entgegensetzung gegen das Schwarze usf.,
und das Ding Eins gerade dadurch, daß es anderen sich entgegensetzt.

Es schließt aber andere nicht, insofern es Eins ist, von sich aus
- denn Eins zu sein ist das allgemeine Aufsichselbstbeziehen,
und dadurch, daß es Eins ist, ist es vielmehr allen gleich -,
sondern durch die Bestimmtheit.

Die Dinge selbst also sind an und für sich bestimmte;
sie haben Eigenschaften, wodurch sie sich von anderen unterscheiden.

Indem die Eigenschaft die eigene Eigenschaft des Dinges
oder eine Bestimmtheit an ihm selbst ist, hat es mehrere Eigenschaften.

Denn fürs erste ist das Ding das wahre, es ist an sich selbst;
und was an ihm ist, ist an ihm als sein eigenes Wesen, nicht um anderer willen;
also sind zweitens die bestimmten Eigenschaften
nicht nur um anderer Dinge willen und für andere Dinge,
sondern an ihm selbst;
sie sind aber bestimmte Eigenschaften an ihm nur,
indem sie mehrere sich voneinander unterscheidende sind;
und drittens, indem sie so in der Dingheit sind,
sind sie an und für sich und gleichgültig gegeneinander.

Es ist also in Wahrheit das Ding selbst,
welches weiß und auch kubisch, auch scharf usf. ist,
oder das Ding ist das Auch oder das allgemeine Medium,
worin die vielen Eigenschaften außereinander bestehen,
ohne sich zu berühren und aufzuheben;
und so genommen wird es als das Wahre genommen.


Bei diesem Wahrnehmen nun ist das Bewußtsein zugleich sich bewußt,
daß es sich auch in sich selbst reflektiert
und in dem Wahrnehmen das dem Auch entgegengesetzte Moment vorkommt.

Dies Moment aber ist Einheit des Dings mit sich selbst,
welche den Unterschied aus sich ausschließt.

Sie ist es demnach, welche das Bewußtsein auf sich zu nehmen hat;
denn das Ding selbst ist das Bestehen
der vielen verschiedenen ((100)) und unabhängigen Eigenschaften.

Es wird also von dem Dinge gesagt:
es ist weiß, auch kubisch und auch scharf usf.

Aber insofern es weiß ist, ist es nicht kubisch,
und insofern es kubisch und auch weiß ist, ist es nicht scharf usf.

Das Ineinssetzen dieser Eigenschaften kommt nur dem Bewußtsein zu,
welches sie daher an dem Ding nicht in Eins fallen zu lassen hat.

Zu dem Ende bringt es das Insofern herbei,
wodurch es sie auseinander und das Ding als das Auch erhält.

Recht eigentlich wird das Einssein von dem Bewußtsein
erst so auf sich genommen, daß dasjenige, was Eigenschaft genannt wurde,
als freie Materie vorgestellt wird.

Das Ding ist auf diese Weise zum wahrhaften Auch erhoben,
indem es eine Sammlung von Materien und, statt Eins zu sein,
zu einer bloß umschließenden Oberfläche wird.


Sehen wir zurück auf dasjenige,
was das Bewußtsein vorhin auf sich genommen und jetzt auf sich nimmt,
was es vorhin dem Dinge zuschrieb und jetzt ihm zuschreibt,
so ergibt sich, daß es abwechslungsweise
ebensowohl sich selbst als auch das Ding zu beidem macht,
zum reinen, vielheitslosen Eins
wie zu einem in selbständige Materien aufgelösten Auch.

Das Bewußtsein findet also durch diese Vergleichung,
daß nicht nur sein Nehmen des Wahren
die Verschiedenheit des Auffassens
und des in sich Zurückgehens an ihm hat,
sondern daß vielmehr das Wahre selbst, das Ding,
sich auf diese gedoppelte Weise zeigt.

Es ist hiermit die Erfahrung vorhanden,
daß das Ding sich für das auffassende Bewußtsein
auf eine bestimmte Weise darstellt,
aber zugleich aus der Weise, in der es sich darbietet, heraus
und in sich reflektiert ist
oder an ihm selbst eine entgegengesetzte Wahrheit hat.


Das Bewußtsein ist also auch aus dieser zweiten Art,
sich im Wahrnehmen zu verhalten,
nämlich das Ding als das wahre Sichselbstgleiche, sich aber für das Ungleiche,
für das aus der Gleichheit heraus in sich Zurückgehende zu nehmen,
selbst heraus, und der Gegenstand ist ihm jetzt diese ganze Bewegung,
welche vorher an den Gegenstand und an das Bewußtsein verteilt war.

Das Ding ist Eins, in sich reflektiert; ((101))
es ist für sich, aber es ist auch für ein Anderes;
und zwar ist es ein anderes für sich, als es für [ein] Anderes ist.

Das Ding ist hiernach für sich und auch für ein Anderes,
ein gedoppeltes verschiedenes Sein, aber es ist auch Eins;
das Einssein aber widerspricht dieser seiner Verschiedenheit;
das Bewußtsein hätte hiernach dies Ineinssetzen wieder auf sich zu nehmen
und von dem Dinge abzuhalten.

Es müßte also sagen, daß das Ding, insofern es für sich ist,
nicht für Anderes ist.

Allein dem Dinge selbst kommt auch das Einssein zu,
wie das Bewußtsein erfahren hat;
das Ding ist wesentlich in sich reflektiert.

Das Auch oder der gleichgültige Unterschied
fällt also wohl ebenso in das Ding als das Einssein,
aber, da beides verschieden, nicht in dasselbe, sondern in verschiedene Dinge;
der Widerspruch, der an dem gegenständlichen Wesen überhaupt ist,
verteilt sich an zwei Gegenstände.

Das Ding ist also wohl an und für sich, sich selbst gleich,
aber diese Einheit mit sich selbst wird durch andere Dinge gestört;
so ist die Einheit des Dings erhalten
und zugleich das Anderssein außer ihm sowie außer dem Bewußtsein.


Ob nun zwar so der Widerspruch des gegenständlichen Wesens
an verschiedene Dinge verteilt ist,
so wird darum doch an das abgesonderte einzelne Ding selbst
der Unterschied kommen.

Die verschiedenen Dinge sind also für sich gesetzt;
 und der Widerstreit fällt in sie so gegenseitig, daß jedes nicht von sich selbst,
sondern nur von dem anderen verschieden ist.

Jedes ist aber hiermit selbst als ein Unterschiedenes bestimmt
und hat den wesentlichen Unterschied von den anderen an ihm,
aber zugleich nicht so, daß dies eine Entgegensetzung an ihm selbst wäre,
sondern es für sich ist einfache Bestimmtheit,
welche seinen wesentlichen, es von anderen unterscheidenden Charakter ausmacht.

In der Tat ist zwar, da die Verschiedenheit an ihm ist, dieselbe notwendig
als wirklicher Unterschied mannigfaltiger Beschaffenheit an ihm.

Allein weil die Bestimmtheit das Wesen des Dings ausmacht,
wodurch es von anderen sich unterscheidet ((102)) und für sich ist,
so ist diese sonstige mannigfaltige Beschaffenheit das Unwesentliche.

Das Ding hat hiermit zwar in seiner Einheit das gedoppelte Insofern an ihm,
aber mit ungleichem Werte, wodurch dies Entgegengesetztsein
also nicht zur wirklichen Entgegensetzung des Dings selbst wird;
sondern insofern dies durch seinen absoluten Unterschied
in Entgegensetzung kommt, hat es sie gegen ein anderes Ding außer ihm.

Die sonstige Mannigfaltigkeit ist zwar auch notwendig an dem Dinge,
so daß sie nicht von ihm wegbleiben kann, aber sie ist ihm unwesentlich.


Diese Bestimmtheit, welche den wesentlichen Charakter des Dings ausmacht
und es von allen anderen unterscheidet, ist nun so bestimmt,
daß das Ding dadurch im Gegensatze mit anderen ist,
aber sich darin für sich erhalten soll.

Ding aber oder für sich seiendes Eins ist es nur,
insofern es nicht in dieser Beziehung auf andere steht;
denn in dieser Beziehung ist vielmehr der Zusammenhang mit Anderem gesetzt;
und Zusammenhang mit Anderem ist das Aufhören des Fürsichseins.

Durch den absoluten Charakter gerade und seine Entgegensetzung
verhält es sich zu anderen und ist wesentlich nur dies Verhalten;
das Verhältnis aber ist die Negation seiner Selbständigkeit,
und das Ding geht vielmehr durch seine wesentliche Eigenschaft zugrunde.


Die Notwendigkeit der Erfahrung für das Bewußtsein,
daß das Ding eben durch die Bestimmtheit,
welche sein Wesen und sein Fürsichsein ausmacht, zugrunde geht,
kann kurz dem einfachen Begriffe nach so betrachtet werden.

Das Ding ist gesetzt als Fürsichsein oder als absolute Negation alles Andersseins,
daher absolute, nur sich auf sich beziehende Negation;
aber die sich auf sich beziehende Negation ist Aufheben seiner selbst
oder [dies,] sein Wesen in einem Anderen zu haben.


In der Tat enthält die Bestimmung des Gegenstandes,
wie er sich ergeben hat, nichts anderes;
er soll eine wesentliche Eigenschaft, welche sein einfaches Fürsichsein ausmacht,
bei dieser Einfachheit aber auch die Verschiedenheit
an ihm ((103)) selbst haben, welche zwar notwendig sein,
aber nicht die wesentliche Bestimmtheit ausmachen soll.

Aber dies ist eine Unterscheidung, welche nur noch in den Worten liegt;
das Unwesentliche, welches doch zugleich notwendig sein soll,
hebt sich selbst auf oder ist dasjenige,
was soeben die Negation seiner selbst genannt wurde.


Es fällt hiermit das letzte Insofern hinweg,
welches das Fürsichsein und das Sein-für-Anderes trennte;
der Gegenstand ist vielmehr in einer und derselben Rücksicht
das Gegenteil seiner selbst:
für sich, insofern er für Anderes, und für Anderes, insofern er für sich ist.

Er ist für sich, in sich reflektiert, Eins;
aber dies für sich, in sich reflektiert, Eins-Sein
ist mit seinem Gegenteile, dem Sein für ein Anderes, in einer Einheit
und darum nur als Aufgehobenes gesetzt;
oder dies Fürsichsein ist ebenso unwesentlich als dasjenige,
was allein das Unwesentliche sein sollte,
nämlich das Verhältnis zu Anderem.


Der Gegenstand ist hierdurch in seinen reinen Bestimmtheiten
oder in den Bestimmtheiten, welche seine Wesenheit ausmachen sollten,
ebenso aufgehoben,
als er in seinem sinnlichen Sein zu einem Aufgehobenen wurde.

Aus dem sinnlichen Sein wird er ein Allgemeines;
aber dies Allgemeine ist, da es aus dem Sinnlichen herkommt,
wesentlich durch dasselbe bedingt
und daher überhaupt nicht wahrhaft sichselbstgleiche,
sondern mit einem Gegensatze affizierte Allgemeinheit,
welche sich darum in die Extreme der Einzelheit und Allgemeinheit,
des Eins der Eigenschaften und des Auchs der freien Materien trennt.

Diese reinen Bestimmtheiten scheinen die Wesenheit selbst auszudrücken,
aber sie sind nur ein Fürsichsein,
welches mit dem Sein für ein Anderes behaftet ist;
indem aber beide wesentlich in einer Einheit sind,
so ist jetzt die unbedingte absolute Allgemeinheit vorhanden,
und das Bewußtsein tritt hier erst wahrhaft in das Reich des Verstandes ein.


Die sinnliche Einzelheit also verschwindet zwar
in der dialektischen Bewegung der unmittelbaren Gewißheit
und wird ((104)) Allgemeinheit, aber nur sinnliche Allgemeinheit.

Das Meinen ist verschwunden,
und das Wahrnehmen nimmt den Gegenstand, wie er an sich ist,
oder als Allgemeines überhaupt;
die Einzelheit tritt daher an ihm als wahre Einzelheit,
als Ansichsein des Eins hervor oder als Reflektiertsein in sich selbst.

Es ist aber noch ein bedingtes Fürsichsein,
neben welchem ein anderes Fürsichsein,
die der Einzelheit entgegengesetzte und durch sie bedingte Allgemeinheit
vorkommt;
aber diese beiden widersprechenden Extreme sind nicht nur nebeneinander,
sondern in einer Einheit;
oder, was dasselbe ist, das Gemeinschaftliche beider,
das Fürsichsein ist mit dem Gegensatze überhaupt behaftet,
d. h. es ist zugleich nicht ein Fürsichsein.

Diese Momente sucht die Sophisterei des Wahrnehmens
von ihrem Widerspruche zu retten
und durch die Unterscheidung der Rücksichten,
durch das Auch und Insofern festzuhalten
sowie endlich durch die Unterscheidung des Unwesentlichen
und eines ihm entgegengesetzten Wesens
das Wahre zu ergreifen.

Allein diese Auskunftsmittel, statt die Täuschung in dem Auffassen abzuhalten,
erweisen sich vielmehr selbst als nichtig,
und das Wahre,
das durch diese Logik des Wahrnehmens gewonnen werden soll,
erweist sich in einer und derselben Rücksicht das Gegenteil zu sein
und hiermit zu seinem Wesen
die unterscheidungs- und bestimmungslose Allgemeinheit zu haben.


Diese leeren Abstraktionen
der Einzelheit und der ihr entgegengesetzten Allgemeinheit
sowie des Wesens, das mit einem Unwesentlichen verknüpft,
eines Unwesentlichen, das doch zugleich notwendig ist,
sind die Mächte, deren Spiel der wahrnehmende,
oft so genannte gesunde Menschenverstand ist;
er, der sich für das gediegene reale Bewußtsein nimmt,
ist im Wahrnehmen nur das Spiel dieser Abstraktionen;
er ist überhaupt immer da am ärmsten, wo er am reichsten zu sein meint.

Indem er von diesen nichtigen Wesen herumgetrieben,
von dem einen dem anderen in die Arme geworfen wird und,
durch seine Sophisterei abwechslungsweise jetzt das eine,
dann das gerade Entgegengesetzte festzuhalten ((105))
und zu behaupten bemüht, sich der Wahrheit widersetzt,
meint er von der Philosophie, sie habe es nur mit Gedankendingen zu tun.

Sie hat in der Tat auch damit zu tun
und erkennt sie für die reinen Wesen, für die absoluten Elemente und Mächte;
aber damit erkennt sie dieselben zugleich in ihrer Bestimmtheit
und ist darum Meister über sie,
während jener wahrnehmende Verstand sie für das Wahre nimmt
und von ihnen aus einer Irre in die andere geschickt wird.

Er selbst kommt nicht zu dem Bewußtsein,
daß es solche einfache Wesenheiten sind, die in ihm walten,
sondern er meint es immer
mit ganz gediegenem Stoffe und Inhalte zu tun zu haben,
so wie die sinnliche Gewißheit nicht weiß,
daß die leere Abstraktion des reinen Seins ihr Wesen ist;
aber in der Tat sind sie es,
an welchen er durch allen Stoff und Inhalt hindurch und hin und her läuft;
sie sind der Zusammenhalt und die Herrschaft desselben
und allein dasjenige, was das Sinnliche als Wesen für das Bewußtsein ist,
was seine Verhältnisse zu ihm bestimmt
und woran die Bewegung des Wahrnehmens und seines Wahren abläuft.

Dieser Verlauf, ein beständig abwechselndes Bestimmen des Wahren
und Aufheben dieses Bestimmens,
macht eigentlich das tägliche und beständige Leben und Treiben des Wahrnehmenden
und in der Wahrheit sich zu bewegen meinenden Bewußtseins aus.

Es geht darin unaufhaltsam zu dem Resultate des gleichen Aufhebens
aller dieser wesentlichen Wesenheiten oder Bestimmungen fort,
ist aber in jedem einzelnen Momente
nur dieser einen Bestimmtheit als des Wahren sich bewußt
und dann wieder der entgegengesetzten.

Es wittert wohl ihre Unwesenheit;
sie gegen die drohende Gefahr zu retten, geht es zur Sophisterei über,
das, was es selbst soeben als das Nichtwahre behauptete,
jetzt als das Wahre zu behaupten.

Wozu diesen Verstand eigentlich
die Natur dieser unwahren Wesen treiben will,
die Gedanken von jener Allgemeinheit und Einzelheit, vom Auch und Eins,
von jener Wesentlichkeit,
die mit einer Unwesentlichkeit notwendig verknüpft ist,
und von einem Unwesentlichen, ((106)) das doch notwendig ist,
- die Gedanken von diesen Unwesen zusammenzubringen
und sie dadurch aufzuheben,
dagegen sträubt er sich durch die Stützen des Insofern
und der verschiedenen Rücksichten
oder dadurch, den einen Gedanken auf sich zu nehmen,
um den anderen getrennt und als den wahren zu erhalten.

Aber die Natur dieser Abstraktionen bringt sie an und für sich zusammen;
der gesunde Verstand ist der Raub derselben,
die ihn in ihrem wirbelnden Kreise umhertreiben.

Indem er ihnen die Wahrheit dadurch geben will,
daß er bald die Unwahrheit derselben auf sich nimmt,
bald aber auch die Täuschung einen Schein der unzuverlässigen Dinge nennt
und das Wesentliche von einem ihnen Notwendigen
und doch Unwesentlichseinsollenden abtrennt
und jenes als ihre Wahrheit gegen dieses festhält,
erhält er ihnen nicht ihre Wahrheit, sich aber gibt er die Unwahrheit.





  1. Kraft und Verstand, Erscheinung und übersinnliche Welt



Dem Bewußtsein ist in der Dialektik der sinnlichen Gewißheit
das Hören und Sehen usw. vergangen,
und als Wahrnehmen ist es zu Gedanken gekommen,
welche es aber erst im Unbedingt-Allgemeinen zusammenbringt.

Dies Unbedingte wäre nun selbst wieder nichts anderes
als das auf eine Seite tretende Extrem des Fürsichseins,
wenn es als ruhiges einfaches Wesen genommen würde,
denn so träte ihm das Unwesen gegenüber;
aber auf dieses bezogen wäre es selbst unwesentlich
und das Bewußtsein nicht aus der Täuschung des Wahrnehmens herausgekommen;
allein es hat sich als ein solches ergeben,
welches aus einem solchen bedingten Fürsichsein
in sich zurückgegangen ist.

- Dies unbedingte Allgemeine,
das nunmehr der wahre Gegenstand des Bewußtseins ((107)) ist,
ist noch als Gegenstand desselben;
es hat seinen Begriff als Begriff noch nicht erfaßt.

Beides ist wesentlich zu unterscheiden;
dem Bewußtsein ist der Gegenstand aus dem Verhältnisse zu einem anderen
in sich zurückgegangen und hiermit an sich Begriff geworden;
aber das Bewußtsein ist noch nicht für sich selbst der Begriff,
und deswegen erkennt es in jenem reflektierten Gegenstande nicht sich.

Für uns ist dieser Gegenstand durch die Bewegung des Bewußtseins
so geworden, daß dieses in das Werden desselben verflochten
und die Reflexion auf beiden Seiten dieselbe oder nur eine ist.

Weil aber das Bewußtsein in dieser Bewegung nur das gegenständliche Wesen,
nicht das Bewußtsein als solches zu seinem Inhalte hatte,
so ist für es das Resultat in gegenständlicher Bedeutung zu setzen
und das Bewußtsein noch von dem Gewordenen zurücktretend,
so daß ihm dasselbe als Gegenständliches das Wesen ist.


Der Verstand hat damit zwar seine eigene Unwahrheit
und die Unwahrheit des Gegenstandes aufgehoben;
und was ihm dadurch geworden, ist der Begriff des Wahren,
als an sich seiendes Wahres, das noch nicht Begriff ist
oder das des Fürsichseins des Bewußtseins entbehrt
und das der Verstand, ohne sich darin zu wissen, gewähren läßt.

Dieses treibt sein Wesen für sich selbst,
so daß das Bewußtsein keinen Anteil an seiner freien Realisierung hat,
sondern ihr nur zusieht und sie rein auffaßt.

Wir haben hiermit noch fürs erste an seine Stelle zu treten
und der Begriff zu sein,
welcher das ausbildet, was in dem Resultate enthalten ist;
an diesem ausgebildeten Gegenstande,
der dem Bewußtsein als ein Seiendes sich darbietet,
wird es sich erst zum begreifenden Bewußtsein.


Das Resultat war das Unbedingt-Allgemeine,
zunächst in dem negativen und abstrakten Sinne,
daß das Bewußtsein seine einseitigen Begriffe negierte und sie abstrahierte,
nämlich sie aufgab.

Das Resultat hat aber an sich die positive Bedeutung,
daß darin die Einheit des Fürsichseins und des Für-ein-Anderes-Seins
oder der absolute Gegensatz unmittelbar als dasselbe Wesen gesetzt ist.

Es scheint zunächst nur ((108)) die Form der Momente zueinander zu betreffen;
aber das Fürsichsein und das Für-Anderes-Sein
ist ebensowohl der Inhalt selbst,
weil der Gegensatz in seiner Wahrheit keine andere Natur haben kann,
als die sich im Resultate ergeben hat,
daß nämlich der in der Wahrnehmung für wahr gehaltene Inhalt
in der Tat nur der Form angehört und in ihre Einheit sich auflöst.

Dieser Inhalt ist zugleich allgemein;
es kann keinen anderen Inhalt geben,
der durch seine besondere Beschaffenheit sich dem entzöge,
in diese unbedingte Allgemeinheit zurückzugehen.

Ein solcher Inhalt wäre irgendeine bestimmte Weise,
für sich zu sein und zu Anderem sich zu verhalten.

Allein für sich zu sein und zu Anderem sich zu verhalten überhaupt,
macht seine Natur und Wesen aus,
deren Wahrheit ist, Unbedingt-Allgemeines zu sein;
und das Resultat ist schlechthin allgemein.


Weil aber dies Unbedingt-Allgemeine Gegenstand für das Bewußtsein ist,
so tritt an ihm der Unterschied der Form und des Inhalts hervor,
und in der Gestalt des Inhalts haben die Momente das Aussehen,
in welchem sie sich zuerst darboten,
einerseits allgemeines Medium vieler bestehender Materien
und andererseits in sich reflektiertes Eins,
worin ihre Selbständigkeit vertilgt ist, zu sein.

Jenes ist die Auflösung der Selbständigkeit des Dinges
oder die Passivität, die ein Sein für ein Anderes ist,
dies aber das Fürsichsein.

Es ist zu sehen, wie diese Momente in der unbedingten Allgemeinheit,
die ihr Wesen ist, sich darstellen.

Es erhellt zunächst, daß sie dadurch, daß sie nur in dieser sind,
überhaupt nicht mehr auseinanderliegen,
sondern wesentlich an ihnen selbst sich aufhebende Seiten sind
und nur das Übergehen derselben ineinander gesetzt ist.


Das eine Moment erscheint also als das auf die Seite getretene Wesen,
als allgemeines Medium oder als das Bestehen selbständiger Materien.

Die Selbständigkeit dieser Materien aber ist nichts anderes als dies Medium;
oder dies Allgemeine ist durchaus die Vielheit solcher verschiedenen Allgemeinen.

Das Allgemeine ist an ihm selbst
in ungetrennter ((109)) Einheit mit dieser Vielheit,
heißt aber: diese Materien sind, jede wo die andere ist;
sie durchdringen sich gegenseitig, - ohne aber sich zu berühren,
weil umgekehrt das viele Unterschiedene ebenso selbständig ist.

Damit ist zugleich auch ihre reine Porosität oder ihr Aufgehobensein gesetzt.

Dies Aufgehobensein wieder
oder die Reduktion dieser Verschiedenheit zum reinen Fürsichsein
ist nichts anderes als das Medium selbst
und dies die Selbständigkeit der Unterschiede.

Oder die selbständig gesetzten gehen unmittelbar in ihre Einheit
und ihre Einheit unmittelbar in die Entfaltung über
und diese wieder zurück in die Reduktion.

Diese Bewegung ist aber dasjenige, was Kraft genannt wird:
das eine Moment derselben,
nämlich sie als Ausbreitung der selbständigen Materien in ihrem Sein,
ist ihre Äußerung;
sie aber als das Verschwundensein derselben
ist die in sich aus ihrer Äußerung zurück gedrängte oder die eigentliche Kraft.

Aber erstens die in sich zurückgedrängte Kraft muss sich äußern;
und zweitens in der Äußerung ist sie ebenso in sich selbst seiende Kraft,
als sie in diesem Insichselbstsein Äußerung ist.

- Indem wir so beide Momente in ihrer unmittelbaren Einheit erhalten,
so ist eigentlich der Verstand, dem der Begriff der Kraft angehört,
der Begriff, welcher die unterschiedenen Momente als unterschiedene trägt;
denn an ihr selbst sollen sie nicht unterschieden sein;
der Unterschied ist hiermit nur im Gedanken.

- Oder es ist im Obigen nur erst der Begriff der Kraft,
nicht ihre Realität gesetzt worden.

In der Tat aber ist die Kraft das Unbedingt-Allgemeine,
welches, was es für ein Anderes, ebenso an sich selbst ist;
oder welches den Unterschied
- denn er ist nichts anderes als das Für-ein-Anderes-Sein -
an ihm selbst hat.

Daß also die Kraft in ihrer Wahrheit sei,
muss sie ganz vom Gedanken frei gelassen
und als die Substanz dieser Unterschiede gesetzt werden,
d. h. einmal: sie als diese ganze Kraft wesentlich an und für sich bleibend,
und dann: ihre Unterschiede als substantiell oder als für sich bestehende Momente.

Die Kraft als solche oder als in sich zurückgedrängte
ist hiermit für sich ((110)) als ein ausschließendes Eins,
welchem die Entfaltung der Materien ein anderes bestehendes Wesen ist,
und es sind so zwei unterschiedene selbständige Seiten gesetzt.

Aber die Kraft ist auch das Ganze,
oder sie bleibt, was sie ihrem Begriffe nach ist,
nämlich diese Unterschiede bleiben reine Formen,
oberflächliche verschwindende Momente.

Die Unterschiede der in sich zurück gedrängten eigentlichen Kraft
und der Entfaltung der selbständigen Materien
wären zugleich gar nicht, wenn sie nicht ein Bestehen hätten,
oder die Kraft wäre nicht,
wenn sie nicht auf diese entgegengesetzte Weise existierte;
aber, sie existiert auf diese entgegengesetzte Weise,
heißt nichts anderes als: beide Momente sind selbst zugleich selbständig.

- Diese Bewegung des sich beständig Verselbständigens der beiden Momente
und ihres sich wieder Aufhebens ist es also, was zu betrachten ist.

- Es erhellt im allgemeinen, daß diese Bewegung nichts anderes ist
als die Bewegung des Wahrnehmens,
worin die beiden Seiten, das Wahrnehmende und das Wahrgenommene
zugleich, einmal als das Auffassen des Wahren eins und ununterschieden,
dabei aber ebensowohl jede Seite in sich reflektiert oder für sich ist.

Hier sind diese beiden Seiten Momente der Kraft;
sie sind ebensowohl in einer Einheit, als diese Einheit,
welche gegen die für sich seienden Extreme als die Mitte erscheint,
sich immer in eben diese Extreme zersetzt, die erst dadurch sind.

- Die Bewegung, welche sich vorhin
als das Sichselbstvernichten widersprechender Begriffe darstellte,
hat also hier die gegenständliche Form und ist Bewegung der Kraft,
als deren Resultat das Unbedingt-Allgemeine
als Ungegenständliches oder als Inneres der Dinge hervorgeht.


Die Kraft ist, wie sie bestimmt worden,
indem sie als solche oder als in sich reflektiert vorgestellt wird,
die eine Seite ihres Begriffs;
aber als ein substantiiertes Extrem,
und zwar das unter der Bestimmtheit des Eins gesetzte.

Hiermit ist das Bestehen der entfalteten Materien aus ihr ausgeschlossen
und ein Anderes als sie.

Indem es notwendig ist, daß sie selbst dieses Bestehen sei
oder daß sie sich äußere, so stellt sich ihre ((111)) Äußerung so vor,
daß jenes Andere zu ihr hinzutritt und sie sollizitiert.

Aber in der Tat, indem sie notwendig sich äußert,
hat sie dies, was als ein anderes Wesen gesetzt war, an ihr selbst.

Es muss zurückgenommen werden, daß sie als ein Eins
und ihr Wesen, sich zu äußern, als ein Anderes,
zu ihr von außen Hinzutretendes gesetzt wurde;
sie ist vielmehr selbst dies allgemeine Medium
des Bestehens der Momente als Materien;
oder sie hat sich geäußert,
und was das andere Sollizitierende sein sollte, ist sie vielmehr.

Sie existiert also jetzt als das Medium der entfalteten Materien.

Aber sie hat gleich wesentlich die Form des Aufgehobenseins
der bestehenden Materien oder ist wesentlich Eins;
dies Einssein ist hiermit jetzt, da sie gesetzt ist als das Medium von Materien,
ein Anderes als sie, und sie hat dies ihr Wesen außer ihr.

Indem sie aber notwendig dies sein muss, als was sie noch nicht gesetzt ist,
so tritt dies Andere hinzu und sollizitiert sie zur Reflexion in sich selbst
oder hebt ihre Äußerung auf.

In der Tat aber ist sie selbst dieses Insichreflektiertsein
oder dies Aufgehobensein der Äußerung;
das Einssein verschwindet, wie es erschien, nämlich als ein Anderes;
sie ist es selbst, sie ist in sich zurückgedrängte Kraft.


Das, was als Anderes auftritt und sie sowohl zur Äußerung
als zur Rückkehr in sich selbst sollizitiert,
ist, wie sich unmittelbar ergibt, selbst Kraft;
denn das Andere zeigt sich ebensowohl als allgemeines Medium
wie als Eins und so, daß jede dieser Gestalten
zugleich nur als verschwindendes Moment auftritt.

Die Kraft ist hiermit dadurch, daß ein Anderes für sie
und sie für ein Anderes ist, überhaupt noch nicht aus ihrem Begriffe herausgetreten.

Es sind aber zugleich zwei Kräfte vorhanden,
der Begriff beider zwar derselbe,
aber aus seiner Einheit in die Zweiheit herausgegangen.

Statt daß der Gegensatz durchaus wesentlich nur Moment bliebe,
scheint er sich durch die Entzweiung in ganz selbständige Kräfte
der Herrschaft der Einheit entzogen zu haben.

Was es mit dieser Selbständigkeit für eine Bewandtnis hat, ist näher zu sehen.

Zunächst tritt die zweite Kraft als das Sollizitierende, ((112))
und zwar als allgemeines Medium seinem Inhalte nach
gegen die auf, welche als sollizitierte bestimmt ist;
indem aber jene wesentlich Abwechslung dieser beiden Momente
und selbst Kraft ist, so ist sie in der Tat gleichfalls nur erst allgemeines Medium,
indem sie dazu sollizitiert wird,
und ebenso auch nur negative Einheit,
oder zum Zurückgehen der Kraft Sollizitierendes,
dadurch, daß sie sollizitiert wird.

Es verwandelt sich hiermit auch dieser Unterschied,
der zwischen beiden stattfand,
daß das eine das Sollizitierende, das andere das Sollizitierte sein sollte,
in dieselbe Austauschung der Bestimmtheiten gegeneinander.


Das Spiel der beiden Kräfte besteht hiermit
in diesem entgegengesetzten Bestimmtsein beider,
ihrem Füreinandersein in dieser Bestimmung
und der absoluten unmittelbaren Verwechslung der Bestimmungen,
- einem Übergange, wodurch allein diese Bestimmungen sind,
in denen die Kräfte selbständig aufzutreten scheinen.

Das Sollizitierende ist z. B. als allgemeines Medium
und dagegen das Sollizitierte als zurückgedrängte Kraft gesetzt;
aber jenes ist allgemeines Medium selbst nur dadurch,
daß das andere zurückgedrängte Kraft ist;
oder diese ist vielmehr das Sollizitierende für jenes
und macht dasselbe erst zum Medium.

Jenes hat nur durch das andere seine Bestimmtheit und ist sollizitierend nur,
insofern es vom anderen dazu sollizitiert wird, sollizitierend zu sein;
und es verliert ebenso unmittelbar diese ihm gegebene Bestimmtheit;
denn diese geht an das andere über
oder vielmehr ist schon an dasselbe übergegangen;
das fremde die Kraft Sollizitierende tritt als allgemeines Medium auf,
aber nur dadurch, daß es von ihr dazu sollizitiert worden ist;
d. h. aber, sie setzt es so und ist vielmehr selbst wesentlich allgemeines Medium;
sie setzt das Sollizitierende so,
darum weil diese andere Bestimmung ihr wesentlich,
d. h. weil sie vielmehr sie selbst ist.


Zur Vervollständigung der Einsicht in den Begriff dieser Bewegung
kann noch darauf aufmerksam gemacht werden,
daß sich die Unterschiede selbst
in einem gedoppelten Unterschiede ((113)) zeigen,
einmal als Unterschiede des Inhalts,
indem das eine Extrem in sich reflektierte Kraft,
das andere aber Medium der Materien ist;
das andere Mal als Unterschiede der Form,
indem das eine Sollizitierendes, das andere Sollizitiertes,
jenes tätig, dies passiv ist.

Nach dem Unterschiede des Inhalts sind sie überhaupt oder für uns unterschieden;
nach dem Unterschiede der Form aber sind sie selbständig,
in ihrer Beziehung sich voneinander selbst abscheidend und entgegengesetzt.

Daß so die Extreme nach diesen beiden Seiten nichts an sich,
sondern diese Seiten, worin ihr unterschiedenes Wesen bestehen sollte,
nur verschwindende Momente,
ein unmittelbares Übergehen jeder in die entgegengesetzte sind,
dies wird für das Bewußtsein in der Wahrnehmung der Bewegung der Kraft.

Für uns aber war, wie oben erinnert, auch noch dies,
daß an sich die Unterschiede als Unterschiede des Inhalts und der Form verschwanden
und auf der Seite der Form dem Wesen nach
das Tätige, Sollizitierende oder Fürsichseiende dasselbe [war],
was auf der Seite des Inhalts als in sich zurückgedrängte Kraft;
das Passive, Sollizitierte oder für ein Anderes Seiende
auf der Seite der Form dasselbe,
was auf der Seite des Inhalts als allgemeines Medium der vielen Materien
sich darstellte.


Es ergibt sich hieraus, daß der Begriff der Kraft
durch die Verdopplung in zwei Kräfte wirklich wird und wie er dies wird.

Diese zwei Kräfte existieren als für sich seiende Wesen;
 aber ihre Existenz ist eine solche Bewegung gegeneinander,
daß ihr Sein vielmehr ein reines Gesetztsein durch ein Anderes ist,
d. h. daß ihr Sein vielmehr die reine Bedeutung des Verschwindens hat.

Sie sind nicht als Extreme, die etwas Festes für sich behielten
und nur eine äußere Eigenschaft gegeneinander
in die Mitte und in ihre Berührung schickten;
sondern was sie sind, sind sie nur in dieser Mitte und Berührung.

Es ist darin unmittelbar ebensowohl
das in sich Zurückgedrängt- oder das Fürsichsein der Kraft wie die Äußerung,
das Sollizitieren wie das Sollizitiertsein;
diese Momente hiermit nicht an zwei selbständige Extreme verteilt, ((114))
welche sich nur eine entgegengesetzte Spitze böten,
sondern ihr Wesen ist dies schlechthin, jede nur durchs andere
und [das], was jede so durchs andere ist,
unmittelbar nicht mehr zu sein, indem sie es ist.

Sie haben hiermit in der Tat keine eigenen Substanzen,
welche sie trügen und erhielten.

Der Begriff der Kraft erhält sich vielmehr
als das Wesen in seiner Wirklichkeit selbst;
die Kraft als wirkliche ist schlechthin nur in der Äußerung,
welche zugleich nichts anderes als ein Sichselbstaufheben ist.

Diese wirkliche Kraft,
vorgestellt als frei von ihrer Äußerung und für sich seiend,
ist sie die in sich zurückgedrängte Kraft;
aber diese Bestimmtheit ist in der Tat, wie sich ergeben hat,
selbst nur ein Moment der Äußerung.

Die Wahrheit der Kraft bleibt also nur der Gedanke derselben;
und haltungslos stürzen die Momente ihrer Wirklichkeit,
ihre Substanzen und ihre Bewegung
in eine ununterschiedene Einheit zusammen,
welche nicht die in sich zurückgedrängte Kraft ist
(denn diese ist selbst nur ein solches Moment),
sondern diese Einheit ist ihr Begriff als Begriff.

Die Realisierung der Kraft ist also zugleich Verlust der Realität;
sie ist darin vielmehr ein ganz Anderes geworden,
nämlich diese Allgemeinheit,
welche der Verstand zuerst oder unmittelbar als ihr Wesen erkennt
und welche sich auch als ihr Wesen an ihrer seinsollenden Realität [,]
an den wirklichen Substanzen erweist.


Insofern wir das erste Allgemeine als den Begriff des Verstandes betrachten,
worin die Kraft noch nicht für sich ist,
so ist das zweite jetzt ihr Wesen, wie es sich an und für sich darstellt.

Oder umgekehrt, betrachten wir das erste Allgemeine als das Unmittelbare,
das ein wirklicher Gegenstand für das Bewußtsein sein sollte,
so ist dies zweite als das Negative der sinnlich gegenständlichen Kraft bestimmt;
es ist sie, wie sie in ihrem wahren Wesen
nur als Gegenstand des Verstandes ist;
jenes erste wäre die in sich zurückgedrängte Kraft oder sie als Substanz;
dies zweite aber ist das Innere ((115)) der Dinge,
als Inneres, welches mit dem Begriffe als Begriff dasselbe ist.


Dieses wahrhafte Wesen der Dinge hat sich jetzt so bestimmt,
daß es nicht unmittelbar für das Bewußtsein ist,
sondern daß dieses ein mittelbares Verhältnis zu dem Innern hat
und als Verstand durch diese Mitte des Spiels der Kräfte
in den wahren Hintergrund der Dinge blickt.

Die Mitte, welche die beiden Extreme, den Verstand und das Innere, zusammenschließt,
ist das entwickelte Sein der Kraft,
das für den Verstand selbst nunmehr ein Verschwinden ist.

Es heißt darum Erscheinung;
denn Schein nennen wir das Sein,
das unmittelbar an ihm selbst ein Nichtsein ist.

Es ist aber nicht nur ein Schein, sondern Erscheinung, ein Ganzes des Scheins.

Dies Ganze als Ganzes oder Allgemeines ist es, was das Innere ausmacht,
das Spiel der Kräfte, als Reflexion desselben in sich selbst.

In ihm sind für das Bewußtsein auf gegenständliche Weise
die Wesen der Wahrnehmung so gesetzt, wie sie an sich sind,
nämlich als unmittelbar in das Gegenteil
ohne Ruhe und Sein sich verwandelnde Momente,
das Eins unmittelbar in das Allgemeine,
das Wesentliche unmittelbar in das Unwesentliche und umgekehrt.

Dies Spiel der Kräfte ist daher das entwickelte Negative;
aber die Wahrheit desselben ist das Positive,
nämlich das Allgemeine, der ansichseiende Gegenstand.

- Das Sein desselben für das Bewußtsein ist vermittelt
durch die Bewegung der Erscheinung,
worin das Sein der Wahrnehmung und das Sinnlichgegenständliche überhaupt
nur negative Bedeutung hat,
das Bewußtsein also daraus sich in sich als in das Wahre reflektiert,
aber als Bewußtsein wieder dies Wahre zum gegenständlichen Innern macht
und diese Reflexion der Dinge von seiner Reflexion in sich selbst unterscheidet;
wie ihm die vermittelnde Bewegung ebenso noch eine gegenständliche ist.

Dies Innere ist ihm daher ein Extrem gegen es;
aber es ist ihm darum das Wahre,
weil es darin als in dem Ansich zugleich die Gewißheit seiner selbst
oder das Moment seines Fürsichseins hat;
aber dieses Grundes ist es sich noch nicht ((116)) bewußt,
denn das Fürsichsein, welches das Innere an ihm selbst haben sollte,
wäre nichts anderes als die negative Bewegung;
aber diese ist dem Bewußtsein
noch die gegenständliche verschwindende Erscheinung,
noch nicht sein eigenes Fürsichsein;
das Innere ist ihm daher wohl Begriff,
aber es kennt die Natur des Begriffes noch nicht.


In diesem inneren Wahren, als dem Absolut-Allgemeinen,
welches vom Gegensatze des Allgemeinen und Einzelnen gereinigt
und für den Verstand geworden ist,
schließt sich erst über der sinnlichen als der erscheinenden Welt
nunmehr eine übersinnliche als die wahre Welt auf,
über dem verschwindenden Diesseits das bleibende Jenseits;
ein Ansich, welches die erste
und darum selbst unvollkommene Erscheinung der Vernunft
oder nur das reine Element ist, worin die Wahrheit ihr Wesen hat.


Unser Gegenstand ist hiermit nunmehr der Schluß,
welcher zu seinen Extremen das Innere der Dinge und den Verstand
und zu seiner Mitte die Erscheinung hat;
die Bewegung dieses Schlusses aber gibt die weitere Bestimmung dessen,
was der Verstand durch die Mitte hindurch im Innern erblickt,
und die Erfahrung, welche er
über dieses Verhältnis des Zusammengeschlossenseins macht.


Noch ist das Innere reines Jenseits für das Bewußtsein,
denn es findet sich selbst in ihm noch nicht;
es ist leer, denn es ist nur das Nichts der Erscheinung
und positiv das einfache Allgemeine.

Diese Weise des Innern, zu sein, stimmt unmittelbar denjenigen bei,
welche sagen, daß das Innere der Dinge nicht zu erkennen sei;
aber der Grund würde anders gefaßt werden müssen.

Von diesem Innern, wie es hier unmittelbar ist,
ist allerdings keine Kenntnis vorhanden,
aber nicht deswegen, weil die Vernunft zu kurzsichtig oder beschränkt,
oder wie man es sonst nennen will, wäre
(worüber hier noch nichts bekannt ist,
denn so tief sind wir noch nicht eingedrungen),
sondern um der einfachen Natur der Sache selbst willen,
weil nämlich im Leeren nichts erkannt wird
oder, von der andern Seite ausgesprochen,
weil es eben als das ((117)) Jenseits des Bewußtseins bestimmt ist.

- Das Resultat ist freilich dasselbe,
wenn ein Blinder in den Reichtum der übersinnlichen Welt
- wenn sie einen hat, er sei nun eigentümlicher Inhalt derselben,
oder das Bewußtsein selbst sei dieser Inhalt -
und wenn ein Sehender in die reine Finsternis
oder, wenn man will, in das reine Licht, wenn sie nur dieses ist,
gestellt wird;
der Sehende sieht in seinem reinen Lichte sowenig als in seiner reinen Finsternis
und gerade soviel als der Blinde
in der Fülle des Reichtums, der vor ihm läge.

Wenn es mit dem Innern
und dem Zusammengeschlossensein mit ihm durch die Erscheinung
weiter nichts wäre, so bliebe nichts übrig,
als sich an die Erscheinung zu halten,
d. h. etwas als wahr zu nehmen, von dem wir wissen, daß es nicht wahr ist,
oder, damit doch in dem Leeren,
welches zwar erst als Leerheit von gegenständlichen Dingen geworden,
aber, als Leerheit an sich, auch für die Leerheit aller geistigen Verhältnisse
und der Unterschiede des Bewußtseins als Bewußtseins
genommen werden muss,
- damit also in diesem so ganz Leeren,
welches auch das Heilige genannt wird, doch etwas sei,
es mit Träumereien, Erscheinungen, die das Bewußtsein sich selbst erzeugt,
zu erfüllen;
es müßte sich gefallen lassen, daß so schlecht mit ihm umgegangen wird,
denn es wäre keines besseren würdig,
indem Träumereien selbst noch besser sind als seine Leerheit.
 

Das Innere oder das übersinnliche Jenseits ist aber entstanden,
es kommt aus der Erscheinung her, und sie ist seine Vermittlung;
oder die Erscheinung ist sein Wesen und in der Tat seine Erfüllung.

Das Übersinnliche ist das Sinnliche und Wahrgenommene,
gesetzt, wie es in Wahrheit ist;
die Wahrheit des Sinnlichen und Wahrgenommenen aber ist,
Erscheinung zu sein.

Das Übersinnliche ist also die Erscheinung als Erscheinung.

- Wenn dabei gedacht wird, das Übersinnliche sei also die sinnliche Welt
oder die Welt, wie sie für die unmittelbare sinnliche Gewißheit
und Wahrnehmung ist,
so ist dies ein verkehrtes Verstehen;
denn die Erscheinung ist vielmehr nicht
die Welt des sinnlichen Wissens und Wahrnehmens ((118)) als seiende,
sondern sie als aufgehobene oder in Wahrheit als innere gesetzt.

Es pflegt gesagt zu werden, das Übersinnliche sei nicht die Erscheinung;
dabei wird aber unter der Erscheinung nicht die Erscheinung verstanden,
sondern vielmehr die sinnliche Welt als selbst reelle Wirklichkeit.


Der Verstand, welcher unser Gegenstand ist,
befindet sich auf eben dieser Stelle,
daß ihm das Innere nur erst als das allgemeine, noch unerfüllte Ansich geworden;
das Spiel der Kräfte hat nur eben diese negative Bedeutung, nicht an sich,
und nur diese positive, das Vermittelnde, aber außer ihm zu sein.

Seine Beziehung auf das Innere durch die Vermittlung aber ist seine Bewegung,
durch welche es sich ihm erfüllen wird.

- Unmittelbar für ihn ist das Spiel der Kräfte;
das Wahre aber ist ihm das einfache Innere;
die Bewegung der Kraft ist daher ebenso
nur als Einfaches überhaupt das Wahre.

Von diesem Spiele der Kräfte haben wir aber gesehen,
daß es diese Beschaffenheit hat,
daß die Kraft, welche sollizitiert wird von einer anderen Kraft,
ebenso das Sollizitierende für diese andere ist,
welche selbst erst hierdurch sollizitierende wird.

Es ist hierin ebenso nur der unmittelbare Wechsel
oder das absolute Austauschen der Bestimmtheit vorhanden,
welche den einzigen Inhalt des Auftretenden ausmacht,
entweder allgemeines Medium oder negative Einheit zu sein.

Es hört in seinem bestimmten Auftreten selbst unmittelbar auf,
das zu sein, als was es auftritt;
es sollizitiert durch sein bestimmtes Auftreten die andere Seite,
die sich hierdurch äußert;
d. h. diese ist unmittelbar jetzt das, was die erste sein sollte.

Diese beiden Seiten, das Verhältnis des Sollizitierens
und das Verhältnis des bestimmten entgegengesetzten Inhalts
ist jedes für sich die absolute Verkehrung und Verwechslung.

Aber diese beiden Verhältnisse sind selbst wieder dasselbe;
und der Unterschied der Form,
das Sollizitierte und das Sollizitierende zu sein,
ist dasselbe, was der Unterschied des Inhalts ist,
das Sollizitierte als solches, nämlich das passive Medium;
das Sollizitierende hingegen ((119)) das tätige,
die negative Einheit oder das Eins.

Hierdurch verschwindet aller Unterschied besonderer Kräfte,
die in dieser Bewegung vorhanden sein sollten,
gegeneinander überhaupt,
denn sie beruhten allein auf jenen Unterschieden;
und der Unterschied der Kräfte fällt ebenso mit jenen beiden
nur in einen zusammen.

Es ist also weder die Kraft noch das Sollizitieren und Sollizitiertwerden,
noch die Bestimmtheit,
bestehendes Medium und in sich reflektierte Einheit zu sein,
weder einzeln für sich etwas, noch sind es verschiedene Gegensätze,
sondern was in diesem absoluten Wechsel ist,
ist nur der Unterschied als allgemeiner
oder als ein solcher, in welchen sich die vielen Gegensätze reduziert haben.

Dieser Unterschied als allgemeiner ist daher
das Einfache an dem Spiele der Kraft selbst und das Wahre desselben;
er ist das Gesetz der Kraft.


Zu dem einfachen Unterschiede wird die absolut wechselnde Erscheinung
durch ihre Beziehung auf die Einfachheit des Innern oder des Verstandes.

Das Innere ist zunächst nur das an sich Allgemeine;
dies an sich einfache Allgemeine
ist aber wesentlich ebenso absolut der allgemeine Unterschied,
denn es ist das Resultat des Wechsels selbst,
oder der Wechsel ist sein Wesen,
aber der Wechsel als im Innern gesetzt, wie er in Wahrheit ist,
in dasselbe hiermit als ebenso
absolut allgemeiner, beruhigter, sich gleichbleibender Unterschied aufgenommen.

Oder die Negation ist wesentliches Moment des Allgemeinen,
und sie oder die Vermittlung also im Allgemeinen ist allgemeiner Unterschied.

Er ist im Gesetze ausgedrückt als dem beständigen Bilde der unsteten Erscheinung.

Die übersinnliche Welt ist hiermit ein ruhiges Reich von Gesetzen,
zwar jenseits der wahrgenommenen Welt,
denn diese stellt das Gesetz nur durch beständige Veränderung dar,
aber in ihr ebenso gegenwärtig und ihr unmittelbares stilles Abbild.


Dies Reich der Gesetze ist zwar die Wahrheit des Verstandes,
welche an dem Unterschiede, der in dem Gesetze ist, den Inhalt hat;
es ist aber zugleich nur seine erste Wahrheit
und ((120)) füllt die Erscheinung nicht aus.

Das Gesetz ist in ihr gegenwärtig, aber es ist nicht ihre ganze Gegenwart;
es hat unter immer anderen Umständen eine immer andere Wirklichkeit.

Es bleibt dadurch der Erscheinung für sich eine Seite,
welche nicht im Innern ist;
oder sie ist in Wahrheit noch nicht als Erscheinung,
als aufgehobenes Fürsichsein gesetzt.

Dieser Mangel des Gesetzes muss sich an ihm selbst ebenso hervortun.

Was ihm zu mangeln scheint, ist,
daß es zwar den Unterschied selbst an ihm hat, aber als allgemeinen, unbestimmten.

Insofern es aber nicht das Gesetz überhaupt, sondern ein Gesetz ist,
hat es die Bestimmtheit an ihm;
und es sind damit unbestimmt viele Gesetze vorhanden.

Allein diese Vielheit ist vielmehr selbst ein Mangel;
sie widerspricht nämlich dem Prinzip des Verstandes,
welchem als Bewußtsein des einfachen Innern
die an sich allgemeine Einheit das Wahre ist.

Die vielen Gesetze muss er darum vielmehr
in ein Gesetz zusammenfallen lassen,
wie z. B. das Gesetz, nach welchem der Stein fällt,
und das Gesetz, nach welchem die himmlischen Sphären sich bewegen,
als ein Gesetz begriffen worden ist.

Mit diesem Ineinanderfallen aber verlieren die Gesetze ihre Bestimmtheit;
das Gesetz wird immer oberflächlicher,
und es ist damit in der Tat nicht die Einheit dieser bestimmten Gesetze,
sondern ein ihre Bestimmtheit weglassendes Gesetz gefunden;
wie das eine Gesetz,
welches die Gesetze des Falles der Körper an der Erde
und der himmlischen Bewegung in sich vereint,
sie beide in der Tat nicht ausdrückt.

Die Vereinigung aller Gesetze in der allgemeinen Attraktion
drückt keinen Inhalt weiter aus
als eben den bloßen Begriff des Gesetzes selbst,
der darin als seiend gesetzt ist.

Die allgemeine Attraktion sagt nur dies,
daß alles einen beständigen Unterschied zu Anderem hat.

Der Verstand meint dabei ein allgemeines Gesetz gefunden zu haben,
welches die allgemeine Wirklichkeit als solche ausdrücke;
aber [er] hat in der Tat nur den Begriff des Gesetzes selbst gefunden,
jedoch so, daß er zugleich dies damit aussagt:
alle Wirklichkeit ist an ihr selbst gesetzmäßig. ((121))

Der Ausdruck der allgemeinen Attraktion
hat darum insofern große Wichtigkeit,
als er gegen das gedankenlose Vorstellen gerichtet ist,
welchem alles in der Gestalt der Zufälligkeit sich darbietet
und welchem die Bestimmtheit die Form der sinnlichen Selbständigkeit hat.


Es steht somit den bestimmten Gesetzen die allgemeine Attraktion
oder der reine Begriff des Gesetzes gegenüber.

Insofern dieser reine Begriff als das Wesen
oder als das wahre Innere betrachtet wird,
gehört die Bestimmtheit des bestimmten Gesetzes
selbst noch der Erscheinung oder vielmehr dem sinnlichen Sein an.

Allein der reine Begriff des Gesetzes geht nicht nur über das Gesetz,
welches, selbst ein bestimmtes, anderen bestimmten Gesetzen gegenübersteht,
sondern er geht auch über das Gesetz als solches hinaus.

Die Bestimmtheit, von welcher die Rede war,
ist eigentlich selbst nur verschwindendes Moment,
welches hier nicht mehr als Wesenheit vorkommen kann;
denn es ist nur das Gesetz als das Wahre vorhanden;
aber der Begriff des Gesetzes ist gegen das Gesetz selbst gekehrt.

An dem Gesetze nämlich ist der Unterschied selbst unmittelbar aufgefaßt
und in das Allgemeine aufgenommen,
damit aber ein Bestehen der Momente, deren Beziehung es ausdrückt,
als gleichgültiger und ansichseiender Wesenheiten.

Diese Teile des Unterschieds am Gesetze
sind aber zugleich selbst bestimmte Seiten;
der reine Begriff des Gesetzes, als allgemeine Attraktion,
muss in seiner wahren Bedeutung so aufgefaßt werden,
daß in ihm als Absolut-Einfachem die Unterschiede,
die an dem Gesetze als solchem vorhanden sind,
selbst wieder in das Innere als einfache Einheit zurückgehen;
sie ist die innere Notwendigkeit des Gesetzes.


Das Gesetz ist dadurch auf eine gedoppelte Weise vorhanden,
das eine Mal als Gesetz,
an dem die Unterschiede als selbständige Momente ausgedrückt sind,
das andere Mal in der Form des einfachen Insichzurückgegangenseins,
welche wieder Kraft genannt werden kann,
aber so, daß sie nicht die zurückgedrängte,
sondern die Kraft überhaupt oder als ((122)) der Begriff der Kraft ist, wird
eine Abstraktion, welche die Unterschiede dessen,
was attrahiert und [was] attrahiert [abstrahiert?],
selbst in sich zieht.

So ist z. B. die einfache Elektrizität die Kraft;
der Ausdruck des Unterschieds aber fällt in das Gesetz;
dieser Unterschied ist positive und negative Elektrizität.

Bei der Bewegung des Falles ist die Kraft das Einfache,
die Schwere, welche das Gesetz hat,
daß die Größen der unterschiedenen Momente der Bewegung,
der verflossenen Zeit und des durchlaufenen Raumes,
sich wie Wurzel und Quadrat zueinander verhalten.

Die Elektrizität selbst ist nicht der Unterschied an sich
oder in ihrem Wesen das Doppelwesen von positiver und negativer Elektrizität;
daher man zu sagen pflegt, sie habe das Gesetz, auf diese Weise zu sein,
auch wohl, sie habe die Eigenschaft, so sich zu äußern.

Diese Eigenschaft ist zwar wesentliche und einzige Eigenschaft dieser Kraft,
oder sie ist ihr notwendig.

Aber die Notwendigkeit ist hier ein leeres Wort;
die Kraft muss eben, weil sie muss, so sich verdoppeln.

Wenn freilich positive Elektrizität gesetzt ist,
ist auch negative an sich notwendig;
denn das Positive ist nur als Beziehung auf ein Negatives,
oder das Positive ist an ihm selbst der Unterschied von sich selbst,
wie ebenso das Negative.

Aber daß die Elektrizität als solche sich so teile,
dies ist nicht an sich das Notwendige;
sie als einfache Kraft ist gleichgültig gegen ihr Gesetz,
als positive und negative zu sein;
und wenn wir jenes ihren Begriff, dies aber ihr Sein nennen,
so ist ihr Begriff gleichgültig gegen ihr Sein;
sie hat nur diese Eigenschaft;
das heißt eben, es ist ihr nicht an sich notwendig.

- Diese Gleichgültigkeit erhält eine andere Gestalt, wenn gesagt wird,
daß es zur Definition der Elektrizität gehört,
als positive und negative zu sein,
oder daß dies schlechthin ihr Begriff und Wesen ist.

Alsdann hieße ihr Sein ihre Existenz überhaupt;
in jener Definition liegt aber nicht die Notwendigkeit ihrer Existenz;
sie ist entweder, weil man sie findet, d. h. sie ist gar nicht notwendig;
oder ihre Existenz ist durch andere Kräfte,
d. h. ihre Notwendigkeit ist eine äußere.

Damit aber, daß die ((123)) Notwendigkeit
in die Bestimmtheit des Seins durch Anderes gelegt wird,
fallen wir wieder in die Vielheit der bestimmten Gesetze zurück,
die wir soeben verließen, um das Gesetz als Gesetz zu betrachten;
nur mit diesem ist sein Begriff als Begriff
oder seine Notwendigkeit zu vergleichen,
die sich aber in allen diesen Formen
nur noch als ein leeres Wort gezeigt hat.


Noch auf andere als die angezeigte Weise
ist die Gleichgültigkeit des Gesetzes und der Kraft
oder des Begriffs und des Seins vorhanden.

In dem Gesetze der Bewegung z. B. ist es notwendig,
daß die Bewegung in Zeit und Raum sich teile,
oder dann auch in Entfernung und Geschwindigkeit.

Indem die Bewegung nur das Verhältnis jener Momente ist,
so ist sie, das Allgemeine, hier wohl an sich selbst geteilt;
aber nun drücken diese Teile, Zeit und Raum oder Entfernung und Geschwindigkeit,
nicht an ihnen diesen Ursprung aus einem aus;
sie sind gleichgültig gegeneinander;
der Raum wird vorgestellt ohne die Zeit, die Zeit ohne den Raum
und die Entfernung wenigstens ohne die Geschwindigkeit sein zu können,
- so wie ihre Größen gleichgültig gegeneinander sind,
indem sie sich nicht wie Positives und Negatives verhalten,
hiermit nicht durch ihr Wesen aufeinander beziehen.

Die Notwendigkeit der Teilung ist also hier wohl vorhanden,
aber nicht der Teile als solcher füreinander.

Darum ist aber auch jene erste selbst nur eine vorgespiegelte, falsche Notwendigkeit;
die Bewegung ist nämlich nicht selbst als Einfaches
oder als reines Wesen vorgestellt,
sondern schon als geteilt;
Zeit und Raum sind ihre selbständigen Teile oder Wesen an ihnen selbst,
oder Entfernung und Geschwindigkeit Weisen des Seins oder Vorstellens,
deren eine wohl ohne die andere sein kann,
und die Bewegung [ist] daher nur ihre oberflächliche Beziehung,
nicht ihr Wesen.

Als einfaches Wesen oder als Kraft vorgestellt, ist sie wohl die Schwere,
welche aber diese Unterschiede überhaupt nicht in ihr enthält.


Der Unterschied also ist in beiden Fällen kein Unterschied an sich selbst;
entweder ist das Allgemeine, die Kraft,
gleichgültig ((124)) gegen die Teilung, welche im Gesetze ist,
oder die Unterschiede, Teile des Gesetzes, sind es gegeneinander.

Der Verstand hat aber den Begriff dieses Unterschiedes an sich,
eben darin, daß das Gesetz einesteils das Innere, Ansichseiende,
aber in ihm zugleich Unterschiedene ist;
daß dieser Unterschied hiermit innerer Unterschied sei, ist darin vorhanden,
daß das Gesetz einfache Kraft oder als Begriff desselben ist,
also ein Unterschied des Begriffes.

Aber dieser innere Unterschied fällt nur erst noch in den Verstand
und ist noch nicht an der Sache selbst gesetzt.

Es ist also nur die eigene Notwendigkeit, was der Verstand ausspricht;
einen Unterschied, den er also nur so macht, daß er es zugleich ausdrückt,
daß der Unterschied kein Unterschied der Sache selbst sei.

Diese Notwendigkeit, die nur im Worte liegt,
ist hiermit die Hererzählung der Momente, die den Kreis derselben ausmachen;
sie werden zwar unterschieden,
ihr Unterschied aber [wird] zugleich,
kein Unterschied der Sache selbst zu sein, ausgedrückt
und daher selbst sogleich wieder aufgehoben;
diese Bewegung heißt Erklären.

Es wird also ein Gesetz ausgesprochen,
von diesem wird sein an sich Allgemeines,
oder der Grund, als die Kraft unterschieden;
aber von diesem Unterschiede wird gesagt, daß er keiner,
sondern vielmehr der Grund ganz so beschaffen sei wie das Gesetz.

Die einzelne Begebenheit des Blitzes z. B. wird als Allgemeines aufgefaßt
und dies Allgemeine als das Gesetz der Elektrizität ausgesprochen:
die Erklärung faßt alsdann das Gesetz in die Kraft zusammen,
als das Wesen des Gesetzes.

Diese Kraft ist dann so beschaffen, daß, wenn sie sich äußert,
entgegengesetzte Elektrizitäten hervortreten, die wieder ineinander verschwinden,
d. h. die Kraft ist gerade so beschaffen wie das Gesetz;
es wird gesagt, daß beide gar nicht unterschieden seien.

Die Unterschiede sind die reine allgemeine Äußerung oder das Gesetz
und die reine Kraft;
beide haben aber denselben Inhalt, dieselbe Beschaffenheit;
der Unterschied als Unterschied des Inhalts, d. h. der Sache,
wird also auch wieder zurückgenommen. ((125))


In dieser tautologischen Bewegung beharrt, wie sich ergibt,
der Verstand bei der ruhigen Einheit seines Gegenstandes,
und die Bewegung fällt nur in ihn selbst, nicht in den Gegenstand;
sie ist ein Erklären, das nicht nur nichts erklärt, sondern so klar ist, daß es,
indem es Anstalten macht,
etwas Unterschiedenes von dem schon Gesagten zu sagen,
vielmehr nichts sagt, sondern nur dasselbe wiederholt.

An der Sache selbst entsteht durch diese Bewegung nichts Neues,
sondern sie kommt [nur] als Bewegung des Verstandes in Betracht.

In ihr aber erkennen wir nun eben dasjenige,
was an dem Gesetze vermißt wurde,
nämlich den absoluten Wechsel selbst;
denn diese Bewegung, wenn wir sie näher betrachten,
ist unmittelbar das Gegenteil ihrer selbst.

Sie setzt nämlich einen Unterschied,
welcher nicht nur für uns kein Unterschied ist,
sondern welchen sie selbst als Unterschied aufhebt.

Es ist dies derselbe Wechsel, der sich als das Spiel der Kräfte darstellte;
es war in ihm der Unterschied des Sollizitierenden und Sollizitierten,
der sich äußernden und der in sich zurückgedrängten Kraft;
aber es waren Unterschiede, die in Wahrheit keine waren
und sich darum auch unmittelbar wieder aufhoben.

Es ist nicht nur die bloße Einheit vorhanden,
so daß kein Unterschied gesetzt wäre,
sondern es ist diese Bewegung, daß allerdings ein Unterschied gemacht,
aber, weil er keiner ist, wieder aufgehoben wird.

- Mit dem Erklären also ist der Wandel und Wechsel,
der vorhin außer dem Innern nur an der Erscheinung war,
in das Übersinnliche selbst eingedrungen;
unser Bewußtsein ist aber aus dem Innern als Gegenstande
auf die andere Seite in den Verstand herübergegangen
und hat in ihm den Wechsel.


Dieser Wechsel ist so noch nicht ein Wechsel der Sache selbst,
sondern stellt sich vielmehr eben dadurch als reiner Wechsel dar,
daß der Inhalt der Momente des Wechsels derselbe bleibt.

Indem aber der Begriff als Begriff des Verstandes dasselbe ist,
was das Innere der Dinge,
so wird dieser Wechsel als Gesetz des Innern für ihn.

Er erfährt also, daß es Gesetz der Erscheinung selbst ist,
daß Unterschiede werden, die ((126)) keine Unterschiede sind,
oder daß das Gleichnamige sich von sich selbst abstößt;
und ebenso, daß die Unterschiede nur solche sind,
die in Wahrheit keine sind und sich aufheben;
oder daß das Ungleichnamige sich anzieht.

- Ein zweites Gesetz,
dessen Inhalt demjenigen, was vorher Gesetz genannt wurde, nämlich
dem beständigen sich gleichbleibenden Unterschiede entgegengesetzt ist;
denn dies neue drückt vielmehr das Ungleichwerden des Gleichen
und das Gleichwerden des Ungleichen aus.

Der Begriff mutet der Gedankenlosigkeit zu,
beide Gesetze zusammenzubringen
und ihrer Entgegensetzung bewußt zu werden.

- Gesetz ist das zweite freilich auch oder ein inneres sichselbstgleiches Sein,
aber eine Sichselbstgleichheit vielmehr der Ungleichheit,
eine Beständigkeit der Unbeständigkeit.

- An dem Spiele der Kräfte ergab sich dieses Gesetz
als eben dieses absolute Übergehen und als reiner Wechsel;
das Gleichnamige, die Kraft, zersetzt sich in einen Gegensatz,
der zunächst als ein selbständiger Unterschied erscheint,
aber welcher sich in der Tat keiner zu sein erweist;
denn es ist das Gleichnamige, was sich von sich selbst abstößt,
und dies Abgestoßene zieht sich daher wesentlich an, denn es ist dasselbe;
der gemachte Unterschied, da er keiner ist, hebt sich also wieder auf.

Er stellt sich hiermit als Unterschied der Sache selbst
oder als absoluter Unterschied dar,
und dieser Unterschied der Sache ist also nichts anderes
als das Gleichnamige, das sich von sich abgestoßen hat
und daher nur einen Gegensatz setzt, der keiner ist.


Durch dies Prinzip wird das erste Übersinnliche,
das ruhige Reich der Gesetze,
das unmittelbare Abbild der wahrgenommenen Welt
in sein Gegenteil umgekehrt;
das Gesetz war überhaupt das sich Gleichbleibende, wie seine Unterschiede;
jetzt aber ist gesetzt, daß beides vielmehr das Gegenteil seiner selbst ist;
das sich Gleiche stößt sich vielmehr von sich ab,
und das sich Ungleiche setzt sich vielmehr als das sich ((127)) Gleiche.

In der Tat ist nur mit dieser Bestimmung
der Unterschied der innere oder Unterschied an sich selbst,
indem das Gleiche sich ungleich, das Ungleiche sich gleich ist.

- Diese zweite übersinnliche Welt ist auf diese Weise die verkehrte Welt,
und zwar, indem eine Seite
schon an der ersten übersinnlichen Welt vorhanden ist,
die verkehrte dieser ersten.

Das Innere ist damit als Erscheinung vollendet.

Denn die erste übersinnliche Welt
war nur die unmittelbare Erhebung der wahrgenommenen Welt
in das allgemeine Element;
sie hatte ihr notwendiges Gegenbild an dieser,
welche noch für sich das Prinzip des Wechsels und der Veränderung behielt;
das erste Reich der Gesetze entbehrte dessen,
erhält es aber als verkehrte Welt.


Nach dem Gesetze dieser verkehrten Welt
ist also das Gleichnamige der ersten das Ungleiche seiner selbst,
und das Ungleiche derselben ist ebenso ihm selbst ungleich,
oder es wird sich gleich.

An bestimmten Momenten wird dies sich so ergeben,
daß, was im Gesetze der ersten süß, in diesem verkehrten Ansich sauer,
was in jenem schwarz, in diesem weiß ist.

Was im Gesetze der ersteren am Magnete Nordpol,
ist in seinem anderen übersinnlichen Ansich (in der Erde nämlich) Südpol;
was aber dort Südpol, ist hier Nordpol.

Ebenso was im ersten Gesetze der Elektrizität Sauerstoffpol ist,
wird in seinem anderen übersinnlichen Wesen Wasserstoffpol;
und umgekehrt, was dort der Wasserstoffpol ist, wird hier der Sauerstoffpol.

In einer anderen Sphäre ist nach dem unmittelbaren Gesetze
Rache an dem Feinde die höchste Befriedigung der verletzten Individualität.

Dieses Gesetz aber, dem, der mich nicht als Selbstwesen behandelt,
mich als Wesen gegen ihn zu zeigen und ihn vielmehr als Wesen aufzuheben,
verkehrt sich durch das Prinzip der anderen Welt in das entgegengesetzte,
die Wiederherstellung meiner als des Wesens
durch das Aufheben des fremden Wesens in Selbstzerstörung.

Wenn nun diese Verkehrung,
welche in der Strafe des Verbrechens dargestellt wird,
zum Gesetze gemacht ist,
so ist auch sie wieder nur das Gesetz der einen ((128)) Welt,
welche eine verkehrte übersinnliche Welt sich gegenüberstehen hat,
in welcher das, was in jener verachtet ist, zu Ehren,
was in jener in Ehren steht, in Verachtung kommt.

Die nach dem Gesetze der ersten
den Menschen schändende und vertilgende Strafe
verwandelt sich in ihrer verkehrten Welt
in die sein Wesen erhaltende und ihn zu Ehren bringende Begnadigung.


Oberflächlich angesehen ist diese verkehrte Welt so das Gegenteil der ersten,
daß sie dieselbe außer ihr hat
und jene erste als eine verkehrte Wirklichkeit von sich abstößt,
daß die eine die Erscheinung, die andere aber das Ansich,
die eine sie ist, wie sie für ein Anderes,
die andere dagegen, wie sie für sich ist;
so daß, um die vorigen Beispiele zu gebrauchen,
was süß schmeckt, eigentlich oder innerlich am Dinge sauer,
oder was am wirklichen Magnete der Erscheinung Nordpol ist,
am inneren oder wesentlichen Sein Südpol wäre;
was an der erscheinenden Elektrizität als Sauerstoffpol sich darstellt,
an der nichterscheinenden Wasserstoffpol wäre.

Oder eine Handlung, die in der Erscheinung Verbrechen ist,
sollte im Innern eigentlich gut sein
(eine schlechte Handlung eine gute Absicht haben) können,
die Strafe nur in der Erscheinung Strafe,
an sich oder in einer anderen Welt aber Wohltat für den Verbrecher sein.

Allein solche Gegensätze von Innerem und Äußerem,
von Erscheinung und Übersinnlichem, als von zweierlei Wirklichkeiten,
sind hier nicht mehr vorhanden.

Die abgestoßenen Unterschiede verteilen sich nicht von neuem
an zwei solche Substanzen,
welche sie trügen und ihnen ein getrenntes Bestehen verliehen,
wodurch der Verstand aus dem Innern heraus
wieder auf seine vorige Stelle zurückfiele.

Die eine Seite oder Substanz wäre wieder die Welt der Wahrnehmung,
worin das eine der beiden Gesetze sein Wesen triebe,
und ihr gegenüber eine innere Welt,
gerade eine solche sinnliche Welt wie die erste, aber in der Vorstellung;
sie könnte nicht als sinnliche Welt aufgezeigt,
nicht gesehen, gehört, geschmeckt werden,
und doch würde sie vorgestellt als eine solche sinnliche Welt. ((129))

Aber in der Tat, wenn das eine Gesetzte ein Wahrgenommenes ist
und sein Ansich als das Verkehrte desselben, ebenso ein sinnlich Vorgestelltes,
so ist das Saure, was das Ansich des süßen Dinges wäre,
ein so wirkliches Ding wie es, ein saures Ding;
das Schwarze, welches das Ansich des Weißen wäre,
ist das wirkliche Schwarze;
der Nordpol, welcher das Ansich des Südpols ist,
ist der an demselben Magnete vorhandene Nordpol;
der Sauerstoffpol, der das Ansich des Wasserstoffpols ist,
der vorhandene Sauerstoffpol derselben Säule.

Das wirkliche Verbrechen aber hat seine Verkehrung und sein Ansich
als Möglichkeit in der Absicht als solcher, aber nicht in einer guten;
denn die Wahrheit der Absicht ist nur die Tat selbst.

Das Verbrechen seinem Inhalte nach aber
hat seine Reflexion-in-sich oder seine Verkehrung an der wirklichen Strafe;
diese ist die Aussöhnung des Gesetzes
mit der ihm im Verbrechen entgegengesetzten Wirklichkeit.

Die wirkliche Strafe endlich hat so ihre verkehrte Wirklichkeit an ihr,
daß sie eine solche Verwirklichung des Gesetzes ist,
wodurch die Tätigkeit, die es als Strafe hat, sich selbst aufhebt,
es aus tätigem wieder ruhiges und geltendes Gesetz wird
und die Bewegung der Individualität gegen es
und seiner gegen sie erloschen ist.


Aus der Vorstellung also der Verkehrung,
die das Wesen der einen Seite der übersinnlichen Welt ausmacht,
ist die sinnliche Vorstellung von der Befestigung der Unterschiede
in einem verschiedenen Elemente des Bestehens zu entfernen,
und dieser absolute Begriff des Unterschiedes [ist] als innerer Unterschied,
Abstoßen des Gleichnamigen als Gleichnamigen von sich selbst
und Gleichsein des Ungleichen als Ungleichen rein darzustellen und aufzufassen.

Es ist der reine Wechsel oder die Entgegensetzung in sich selbst,
der Widerspruch zu denken.

Denn in dem Unterschiede, der ein innerer ist,
ist das Entgegengesetzte nicht nur Eines von Zweien
- sonst wäre es ein Seiendes und nicht ein Entgegengesetztes -,
sondern es ist das Entgegengesetzte eines Entgegengesetzten,
oder das Andere ist in ihm unmittelbar ((130)) selbst vorhanden.

Ich stelle wohl das Gegenteil hierher und dorthin das Andere,
wovon es das Gegenteil ist;
also das Gegenteil auf eine Seite, an und für sich ohne das Andere.

Eben darum aber, indem ich hier das Gegenteil an und für sich habe,
ist es das Gegenteil seiner selbst,
oder es hat in der Tat das Andere unmittelbar an ihm selbst.

- So hat die übersinnliche Welt, welche die verkehrte ist,
über die andere zugleich übergegriffen und [hat] sie an sich selbst;
sie ist für sich die verkehrte, d. h. die verkehrte ihrer selbst;
sie ist sie selbst und ihre entgegengesetzte in einer Einheit.

Nur so ist sie der Unterschied als innerer oder Unterschied an sich selbst
oder ist als Unendlichkeit.


Durch die Unendlichkeit sehen wir
das Gesetz zur Notwendigkeit an ihm selbst vollendet
und alle Momente der Erscheinung in das Innere aufgenommen.

Das Einfache des Gesetzes ist die Unendlichkeit,
heißt nach dem, was sich ergeben hat,
a) es ist ein Sichselbstgleiches, welches aber der Unterschied an sich ist;
oder es ist Gleichnamiges, welches sich von sich selbst abstößt
oder sich entzweit.

Dasjenige, was die einfache Kraft genannt wurde, verdoppelt sich selbst
und ist durch ihre Unendlichkeit das Gesetz.

ß) Das Entzweite, welches die in dem Gesetze vorgestellten Teile ausmacht,
stellt sich als Bestehendes dar;
und [werden] sie ohne den Begriff des inneren Unterschiedes betrachtet,
[so] ist der Raum und die Zeit oder die Entfernung und die Geschwindigkeit,
welche als Momente der Schwere auftreten,
sowohl gleichgültig und ohne Notwendigkeit füreinander
als für die Schwere selbst,
so wie diese einfache Schwere gegen sie
oder die einfache Elektrizität gegen das Positive und Negative
[gleichgültig] ist.

y) Durch den Begriff des inneren Unterschiedes aber
ist dies Ungleiche und Gleichgültige, Raum und Zeit usf.
ein Unterschied, welcher kein Unterschied ist
oder nur ein Unterschied des Gleichnamigen,
und sein Wesen die Einheit;
sie sind als Positives und Negatives gegeneinander begeistet,
und ihr Sein ist dieses vielmehr, sich als Nichtsein zu setzen
und in der Einheit aufzuheben. ((131))

Es bestehen beide Unterschiedene, sie sind an sich,
sie sind an sich als Entgegengesetzte, d. h. das Entgegengesetzte ihrer selbst,
sie haben ihr Anderes an ihnen und sind nur eine Einheit.


Diese einfache Unendlichkeit oder der absolute Begriff
ist das einfache Wesen des Lebens, die Seele der Welt,
das allgemeine Blut zu nennen,
welches allgegenwärtig durch keinen Unterschied getrübt
noch unterbrochen wird,
das vielmehr selbst alle Unterschiede ist, so wie ihr Aufgehobensein,
also in sich pulsiert, ohne sich zu bewegen,
in sich erzittert, ohne unruhig zu sein.

Sie ist sichselbstgleich, denn die Unterschiede sind tautologisch;
es sind Unterschiede, die keine sind.

Dieses sichselbstgleiche Wesen bezieht sich daher nur auf sich selbst;
auf sich selbst: so ist dies ein Anderes, worauf die Beziehung geht,
und das Beziehen auf sich selbst ist vielmehr das Entzweien,
oder eben jene Sichselbstgleichheit ist innerer Unterschied.

Diese Entzweiten sind somit an und für sich selbst,
jedes ein Gegenteil - eines Anderen;
so ist darin schon das Andere mit ihm zugleich ausgesprochen.

Oder es ist nicht das Gegenteil eines Anderen,
sondern nur das reine Gegenteil;
so ist es also an ihm selbst das Gegenteil seiner.

Oder es ist überhaupt nicht ein Gegenteil, sondern rein für sich,
ein reines sichselbstgleiches Wesen, das keinen Unterschied an ihm hat:
so brauchen wir nicht zu fragen,
noch weniger das Gequäle mit solcher Frage für die Philosophie anzusehen
oder gar sie ihr für unbeantwortlich zu halten,
- wie aus diesem reinen Wesen,
wie aus ihm heraus der Unterschied oder das Anderssein komme;
denn es ist schon die Entzweiung geschehen,
der Unterschied ist aus dem Sichselbstgleichen ausgeschlossen
und ihm zur Seite gestellt worden;
was das Sichselbstgleiche sein sollte,
ist also schon eins der Entzweiten viel mehr,
als daß es das absolute Wesen wäre.

Das Sichselbstgleiche entzweit sich, heißt darum ebensosehr:
es hebt sich als schon Entzweites, es hebt sich als Anderssein auf.

Die Einheit, von welcher gesagt zu werden pflegt,
daß der Unterschied nicht aus ihr herauskommen könne,
ist in ((132)) der Tat selbst nur das eine Moment der Entzweiung;
sie ist die Abstraktion der Einfachheit,
welche dem Unterschiede gegenüber ist.

Aber indem sie die Abstraktion, nur das eine der Entgegengesetzten ist,
so ist es schon gesagt, daß sie das Entzweien ist;
denn ist die Einheit ein Negatives, ein Entgegengesetztes,
so ist sie eben gesetzt als das, welches die Entgegensetzung an ihm hat.

Die Unterschiede von Entzweiung und Sichselbstgleichwerden
sind darum ebenso nur diese Bewegung des Sich-Aufhebens;
denn indem das Sichselbstgleiche,
welches sich erst entzweien oder zu seinem Gegenteile werden soll,
eine Abstraktion oder schon selbst ein Entzweites ist,
so ist sein Entzweien hiermit ein Aufheben dessen, was es ist,
und also das Aufheben seines Entzweitseins.

Das Sichselbstgleichwerden ist ebenso ein Entzweien;
was sich selbst gleich wird, tritt damit der Entzweiung gegenüber;
d. h. es stellt selbst sich damit auf die Seite,
oder es wird vielmehr ein Entzweites.


Die Unendlichkeit oder diese absolute Unruhe des reinen Sichselbstbewegens,
daß, was auf irgendeine Weise, z. B. als Sein, bestimmt ist,
vielmehr das Gegenteil dieser Bestimmtheit ist,
ist zwar schon die Seele alles Bisherigen gewesen,
aber im Innern erst ist sie selbst frei hervorgetreten.

Die Erscheinung oder das Spiel der Kräfte stellt sie selbst schon dar,
aber als Erklären tritt sie zunächst frei hervor;
und indem sie endlich für das Bewußtsein Gegenstand ist,
als das, was sie ist, so ist das Bewußtsein Selbstbewußtsein.

Das Erklären des Verstandes macht zunächst nur die Beschreibung dessen,
was das Selbstbewußtsein ist.

Er hebt die im Gesetze vorhandenen, schon rein gewordenen,
aber noch gleichgültigen Unterschiede auf
und setzt sie in einer Einheit, der Kraft.

Dies Gleichwerden ist aber ebenso unmittelbar ein Entzweien,
denn er hebt die Unterschiede nur dadurch auf
und setzt dadurch das Eins der Kraft,
daß er einen neuen Unterschied macht, von Gesetz und Kraft,
der aber zugleich kein Unterschied ist;
und hierzu, daß dieser Unterschied ebenso kein Unterschied ist,
geht er selbst darin fort, ((133)) daß er diesen Unterschied wieder aufhebt,
indem er die Kraft ebenso beschaffen sein läßt als das Gesetz.

- Diese Bewegung oder Notwendigkeit
ist aber so noch Notwendigkeit und Bewegung des Verstandes,
oder sie als solche ist nicht sein Gegenstand,
sondern er hat in ihr positive und negative Elektrizität,
Entfernung, Geschwindigkeit, Anziehungskraft und tausend andere Dinge
zu Gegenständen, welche den Inhalt der Momente der Bewegung ausmachen.

In dem Erklären ist eben darum so viele Selbstbefriedigung,
weil das Bewußtsein dabei, [um] es so auszudrücken,
in unmittelbarem Selbstgespräche mit sich, nur sich selbst genießt,
dabei zwar etwas anderes zu treiben scheint,
aber in der Tat sich nur mit sich selbst herumtreibt.


In dem entgegengesetzten Gesetze als der Verkehrung des ersten Gesetzes
oder in dem inneren Unterschiede
wird zwar die Unendlichkeit selbst Gegenstand des Verstandes,
aber er verfehlt sie als solche wieder,
indem er den Unterschied an sich,
das Sichselbstabstoßen des Gleichnamigen
und die Ungleichen, die sich anziehen,
wieder an zwei Welten oder an zwei substantielle Elemente verteilt;
die Bewegung, wie sie in der Erfahrung ist, ist ihm hier ein Geschehen,
und das Gleichnamige und das Ungleiche [sind] Prädikate,
deren Wesen ein seiendes Substrat ist.

Dasselbe, was ihm in sinnlicher Hülle Gegenstand ist,
ist es uns in seiner wesentlichen Gestalt, als reiner Begriff.

Dies Auffassen des Unterschiedes, wie er in Wahrheit ist,
oder das Auffassen der Unendlichkeit als solcher ist für uns oder an sich.

Die Exposition ihres Begriffs gehört der Wissenschaft an;
das Bewußtsein aber, wie es ihn unmittelbar hat,
tritt wieder als eigene Form oder neue Gestalt des Bewußtseins auf,
welche in dem Vorhergehenden ihr Wesen nicht erkennt,
sondern es für etwas ganz anderes ansieht.

- Indem ihm dieser Begriff der Unendlichkeit Gegenstand ist,
ist es also Bewußtsein des Unterschiedes
als eines unmittelbar ebensosehr Aufgehobenen;
es ist für sich selbst,
es ist Unterscheiden des Ununterschiedenen oder Selbstbewußtsein.

Ich unterscheide mich von mir selbst,
und ((134)) es ist darin unmittelbar für mich,
daß dies Unterschiedene nicht unterschieden ist.

Ich, das Gleichnamige, stoße mich von mir selbst ab;
aber dies Unterschiedene, Ungleich-Gesetzte ist unmittelbar,
indem es unterschieden ist, kein Unterschied für mich.

Das Bewußtsein eines Anderen, eines Gegenstandes überhaupt,
ist zwar selbst notwendig Selbstbewußtsein,
Reflektiertsein in sich, Bewußtsein seiner selbst in seinem Anderssein.

Der notwendige Fortgang von den bisherigen Gestalten des Bewußtseins,
welchen ihr Wahres ein Ding, ein Anderes war als sie selbst,
drückt eben dies aus,
daß nicht allein das Bewußtsein vom Dinge
nur für ein Selbstbewußtsein möglich ist,
sondern daß dies allein die Wahrheit jener Gestalten ist.

Aber für uns nur ist diese Wahrheit vorhanden, noch nicht für das Bewußtsein.

Das Selbstbewußtsein ist erst für sich geworden,
noch nicht als Einheit mit dem Bewußtsein überhaupt.


Wir sehen, daß im Innern der Erscheinung
der Verstand in Wahrheit nicht etwas anderes als die Erscheinung selbst,
aber nicht wie sie als Spiel der Kräfte ist,
sondern dasselbe
in seinen absolut-allgemeinen Momenten und deren Bewegung,
und in der Tat nur sich selbst erfährt.

Erhoben über die Wahrnehmung stellt sich das Bewußtsein mit dem Übersinnlichen
durch die Mitte der Erscheinung zusammengeschlossen dar,
durch welche es in diesen Hintergrund schaut.

Die beiden Extreme, das eine des reinen Innern,
das andere des in dies reine Innere schauenden Innern,
sind nun zusammengefallen,
und wie sie als Extreme, so ist auch die Mitte, als etwas anderes als sie, verschwunden.

Dieser Vorhang ist also vor dem Innern weggezogen
und das Schauen des Innern in das Innere vorhanden;
das Schauen des ununterschiedenen Gleichnamigen,
welches sich selbst abstößt, als unterschiedenes Inneres setzt,
aber für welches ebenso unmittelbar die Ununterschiedenheit beider ist,
das Selbstbewußtsein.

Es zeigt sich, daß hinter dem sogenannten Vorhange,
welcher das Innere verdecken soll,
nichts zu sehen ist, wenn wir nicht selbst dahintergehen,
ebensosehr damit ((135)) gesehen werde,
als daß etwas dahinter sei, das gesehen werden kann.

Aber es ergibt sich zugleich,
daß nicht ohne alle Umstände geradezu dahintergegangen werden könne;
denn dies Wissen,
was die Wahrheit der Vorstellung der Erscheinung und ihres Innern ist,
ist selbst nur Resultat einer umständlichen Bewegung,
wodurch die Weisen des Bewußtseins,
[das] Meinen, Wahrnehmen und der Verstand verschwinden;
und es wird sich ebenso ergeben, daß das Erkennen dessen,
was das Bewußtsein weiß, indem es sich selbst weiß,
noch weiterer Umstände bedarf, deren Auseinanderlegung das Folgende ist. ((136))