§ 6

Von der andern Seite ist es ebenso wichtig,
daß die Philosophie darüber verständigt sei,
daß ihr Inhalt kein anderer ist als der im Gebiete
des lebendigen Geistes ursprünglich hervorgebrachte und sich
hervorbringende,
zur Welt, äußeren und inneren Welt des Bewußtseins gemachte Gehalt,
- daß ihr Inhalt die Wirklichkeit
ist.[Philosophie ist keine Utopie, kein Erdenken von
etwas, was nicht ist,
sondern Erkennen dessen, was ist, in seiner Wahrheit.]

Das nächste Bewußtsein dieses Inhalts nennen wir Erfahrung.

Eine sinnige Betrachtung der Welt unterscheidet schon,
was von dem weiten Reiche des äußeren und inneren Daseins
nur Erscheinung, vorübergehend und bedeutungslos ist,
und was in sich wahrhaft den Namen der Wirklichkeit verdient.

[Die Philosophie erkennt den Wert des Daseins,
dh.ob es wahrhaft, vernünftig und wirklich ist
oder bloßer zufälliger Schein. vgl. Was wirklich ist, das istvernünftig !]

Indem die Philosophie von anderem Bewußtwerden
dieses einen und desselben Gehalts
nur nach der Form unterschieden ist,
so ist ihre Übereinstimmung mit der Wirklichkeit
und Erfahrung notwendig.

Ja, diese Übereinstimmung kann für einen wenigstens
äußeren Prüfstein der Wahrheit einer Philosophie angesehen werden,
so wie es für den höchsten Endzweck der Wissenschaft anzusehen ist,
durch die Erkenntnis dieser Übereinstimmung
die Versöhnung der selbstbewußten Vernunft
mit der seienden Vernunft, mit der Wirklichkeit hervorzubringen.

[Das unbefriedigte Streben verschwindet, wenn wir erkennen,
daß der Endzweck der Welt ebenso vollbracht
ist, als er sich ewig vollbringt. §234 Zusatz ]