System von drei Schlüssen
Wissenschaft:
System von drei Schlüssen
[Hegel-Originaltext. Auswahl und Anmerkungen [..] von M.Grimsmann u. L.Hansen. Jan.2003
Abkürzungen für Quellangaben siehe Menü/Info]
Der objektive Sinn der Figuren des Schlusses ist überhaupt der,
daß alles Vernünftige sich als ein dreifacher Schluß erweist,
u nd zwar dergestalt, daß ein jedes seiner Glieder
ebensowohl die Stelle eines Extrems
als auch die der vermittelnden Mitte einnimmt.
Dies ist namentlich der Fall
mit den
drei Gliedern der philosophischen Wissenschaft,
d. h. der
logischen Idee [A]
, der
Natur [B]
und dem
Geist[E].
Hier ist zunächst die Natur das mittlere, zusammenschließende Glied.
Die Natur, diese unmittelbare Totalität [Relativ-Allgemeine, Besondere?],
entfaltet sich in die beiden Extreme der logischen Idee und des Geistes.
Der Geist aber ist nur Geist, indem er durch die Natur vermittelt ist.
Zweitens ist dann ebenso der Geist,den wir als das Individuelle [Einzelne] , Betätigende wissen, die Mitte,
und die Natur und die logische Idee sind die Extreme.
Der Geist ist es, der in der Natur die logische Idee erkennt
und sie so zu ihrem Wesen erhebt.
Ebenso ist drittens die logische Idee selbst die Mitte;
sie ist die absolute Substanz des Geistes wie der Natur,
das Allgemeine, Alldurchdringende.
Dies sind die Glieder des absoluten Schlusses.
Enz Zusatz. §187
nochmal:
Die erste Erscheinung macht der Schluß aus,
welcher das Logische zum Grunde als Ausgangspunkt
und die Natur zur Mitte hat,
die den Geist mit demselben zusammenschließt.
Das Logische wird zur Natur und die Natur zum Geiste.
Die Natur, die zwischen dem Geiste und seinem Wesen steht,
trennt sie zwar nicht zu Extremen endlicher Abstraktion,
noch sich von ihnen zu einem Selbständigen,
das als Anderes nur Andere zusammenschlösse;
denn der Schluß ist in der Idee und die Natur wesentlich nur
als Durchgangspunkt und negatives Moment [Besonderes ?] bestimmt
und an sich die Idee;
aber die Vermittlung des Begriffs hat die äußerliche Form des Übergehens
und die Wissenschaft die des Ganges der Notwendigkeit,
so daß nur in dem einen Extreme die Freiheit des Begriffs
als sein Zusammenschließen mit sich selbst gesetzt ist.
§ 575
Diese Erscheinung ist im zweiten Schlusse insoweit aufgehoben,
als dieser bereits der Standpunkt des Geistes selbst ist,
welcher das Vermittelnde des Prozesses ist,
die Natur voraussetzt und sie mit dem Logischen zusammenschließt.
Es ist der Schluß der geistigen Reflexion in der Idee;
die Wissenschaft erscheint als ein subjektives [einzelnes ?] Erkennen,
dessen Zweck die Freiheit und es selbst der Weg ist,
sich dieselbe hervorzubringen.
§ 576
Der dritte Schluß ist die Idee der Philosophie,
welche die sich wissende Vernunft,
das Absolut-Allgemeine zu ihrer Mitte hat,
die sich in Geist und Natur entzweit,
jenen zur Voraussetzung als den Prozeß
der subjektiven Tätigkeit der Idee
und diese zum allgemeinen Extreme macht,
als den Prozeß der an sich, objektiv, seienden Idee.
Das Sich-Urteilen der Idee in die beiden Erscheinungen (§ 575/6)
bestimmt dieselben als ihre (der sich wissenden Vernunft) Manifestationen,
und es vereinigt sich in ihr,
daß die Natur der Sache, der Begriff, es ist, die sich fortbewegt und entwickelt,
und diese Bewegung ebensosehr die Tätigkeit des Erkennens ist,
die ewige an und für sich seiende Idee
sich ewig als absoluter Geist betätigt, erzeugt und genießt.
§ 577