§ 7

Indem das Nachdenken überhaupt zunächst das Prinzip
(auch im Sinne des Anfangs) der Philosophie enthält
und nachdem es in seiner Selbständigkeit wieder
in neueren Zeiten erblüht ist (nach den Zeiten der lutherischen
Reformation), so ist,
indem es sich gleich anfangs nicht bloß abstrakt
wie in den philosophierenden Anfängen der Griechen gehalten [hat],
sondern sich zugleich auf den maßlos scheinenden Stoff
der Erscheinungswelt geworfen hat,
[übertriebenermaßen] der Name Philosophie
allem demjenigen Wissen gegeben worden,
welches sich mit der Erkenntnis des festen Maßes und Allgemeinen
in dem Meere der empirischen Einzelheiten
und des Notwendigen, der Gesetze
in der scheinbaren Unordnung der unendlichen Menge des Zufälligen
beschäftigt [hat]
und damit zugleich seinen Inhalt
aus dem eigenen Anschauen und Wahrnehmen des äußeren und Inneren,
aus der präsenten Natur wie aus dem präsenten Geiste und der Brust des
Menschen genommen hat.

[Aber nicht alles, was aus der Erfahrung heraus notwendige Gesetze
ableitet, (wie z.B. die Physik) ist Philosophie.]