Drei Weisen der Erkenntnis Gottes
..die
Religion
ist die
allgemeine Sphäre
,
in welcher
die eine konkrete Totalität
[Gott] dem Menschen
als sein eigenes
Wesen
und als das der Natur zum Bewußtsein kommt
und diese eine
wahrhaftige Wirklichkeit
alleinsich ihm als die
höchste Macht
über das Besondere und Endliche erweist,
durch welche alles sonst Zertrennte und Entgegengesetzte
zur höheren und
absoluten Einheit
zurückgebracht wird.
Durch die Beschäftigung mit dem
Wahren
als dem absoluten Gegenstande des Bewußtseins
gehört nun auch die
Kunst
der absoluten Sphäre des Geistes an
und steht deshalb
mit der Religion
im spezielleren Sinne des Worts
wie mit der Philosophie ihrem Inhalte nach auf ein und demselben Boden
.
Denn auch die
Philosophie
hat keinen anderenGegenstand als
Gott
und ist so wesentlich
rationelle Theologie
und als
im Dienste der Wahrheit fortdauernder Gottesdienst
.
Bei dieser
Gleichheit des Inhalts
sind die drei Reiche des absoluten Geistes
nur
durch die Formen unterschieden
,
in welchen sie ihr Objekt,
das Absolute, zum Bewußtsein bringen
.
Die Unterschiede dieser Formen liegen im Begriff des absoluten Geistes selber.
..Die erste Form
nun dieses Erfassens ist ein
unmittelbares
und eben darum
sinnliches Wissen
,
ein Wissen in Form und Gestalt des Sinnlichen und Objektiven selber,
in welchem das Absolute zur
Anschauung
und
Empfindung
kommt.
Die zweite Form
sodann ist das
vorstellende
Bewußtsein,
die dritte
endlich das
freie Denken
des absoluten Geistes.
[aus:Stellung der Kunst im Verhältnis zur endlichen Wirklichkeit und zur Religion und Philosohie,VÄ]
[Vergleiche :]
[ebenso: Geist-Vorstellung-Religion und Logik-Denken-Philosophie .
Die Anschauung bildet den Aufhänger für diese Zusammenstellung.
Anschauung ist unmittelbares Wissen des Geistes von sich
dh. auch Wissen von Unmittelbarem.
Zuerst haben wir das Wissen des Geistes von
sich als anderem, dh. der
Natur.
Die Natur, die im ersten Schluß zwar als das Differente ist,
ist im zweiten Schluß (für den Geist) das Unmittelbare.
Dann das Wissen von sich selbst als Unmittelbaren (Seele) - Anschauung.
Drittens das Wissen des Geistes von Gott
in der Form des Unmittelbaren, dh. Natürlichen, Sinnlichen -
Kunst.]